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DEUTSCH - SUPPE/004: Klare Rinderbouillon mit Maultaschen (SB)


Klare Rinderbouillon mit Maultaschen


Zwischen Schwarzwald und Odenwald liegt das Kloster Maulbronn, eine ehemalige Zisterzienserabtei, von der man die Geschichte erzählt, daß einst Mönche - es mochten wohl besonders schlitzohrige gewesen sein! - ausgerechnet in der Fastenzeit ein wenig Fleisch geschenkt bekommen haben. Um das Verbot zu umgehen, hackten sie es ganz klein und vermengten es mit Kräutern, so daß es wie Gemüsebrei aussah. Und weil auch der Liebe Gott von dem Ganzen nichts mitbekommen sollte, hüllten sie das Gehackte in einen Teigmantel. Entstanden ist nach dem Namen dieses mittelalterlichen Klosters die "Maultasche", die im schwäbischen Volksmund auch scherzhaft als "Herrgottsbscheißerle" bezeichnet wird. Hier eines der zahllosen Rezepte, wie man es in der Tradition schwäbischer Familien als "Maultaschen in der Brühe" oft am Gründonnerstag auftischt:

Zutaten für 4 Portionen

... für den Nudelteig

500 g Mehl
1 Prise Salz
4 Eier
4-6 Eßl. Wasser

... und für die Füllung

1 altbackenes Brötchen
300 g Blattspinat
1 Zwiebel, in Ringe geschnitten
30 g Butter
300 g gemischtes Hackfleisch
1 Ei
2 l Rinderbouillon
2 kleingehackte Zwiebeln
etwas gehackte Petersilie
Salz, Pfeffer, Muskatnuß

Als erstes wird der Nudelteig zubereitet: Dazu alle Teigzutaten mit den Händen auf einer bemehlten Arbeitsfläche zu einen geschmeidigen Teig kneten und zur Kugel formen. Diese in eine Schüssel geben und abgedeckt eine halbe Stunde bei Zimmertemperatur ruhen lassen.

Derweil werden die Brötchen in kaltem Wasser eingeweicht. Nun die Zwiebelwürfel in Butter glasig dünsten. Den Spinat putzen, waschen und zerkleinern und etwa drei Minuten mitdünsten. Dies schließlich mit dem ausgedrückten Brötchen, Hackfleisch, der Hälfte der gehackten Petersilie und dem Ei verkneten und mit Salz, Pfeffer und Muskat abschmecken. Wer es mag, kann die Masse auch noch einmal durch den Fleischwolf drehen, damit sie besonders fein wird.

Auf einer bemehlten Arbeitsfläche den Nudelteig ausrollen und mit einem Messer oder Kuchenrad Quadrate (5 x 5 cm), Rechtecke (5 x 10 cm) oder Kreise in beliebiger Größe herausschneiden. In die Mitte der zugeschnittenen Teigplättchen jeweils mit dem Löffel etwas von der gehackten Füllung geben. Dann werden sie zugeklappt. Zum Verschließen werden die Ränder mit ein wenig Ei bestrichen und gut zusammengedrückt.

Die gefüllten Teiglinge portionsweise etwa 10-15 Minuten in einer Rinderbouillon gar ziehen lassen (nicht sprudelnd kochen!). Danach werden sie mit einer Schaumkelle herausgeholt und warmgestellt. Schließlich die Zwiebelringe in Butter goldbraun braten. Die Maultaschen auf Suppenteller verteilen und die heiße Brühe, Zwiebeln und die restliche Petersilie hinzugeben.

12. Juni 2009