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ERSTAUFLAGE/638: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 2642 (SB)


Michael Marcus Thurner

Der Maskenschöpfer

Perry-Rhodan-Heft Nr. 2642



Doppelgalaxis Escalian, fliegender Schauspielpalast: TANEDRAR zeigt sich Alaska Saedelaere in der Gestalt einer kleinen Prinzessinnen-Schauspielpuppe und berichtet diesem fremden Terraner über einschneidende Geschehnisse aus ihrer Vergangenheit. Der Unsterbliche hält die aus den vier Überwesen NETBURA, TAFALLA, ARDEN und DRANAT bestehende Superintelligenz für geistig etwas verwirrt. Er fragt nach dem Boten der Hohen Mächte und trifft damit wohl einen wunden Punkt, da TANEDRAR nicht mehr weitererzählen will und diese Aufgabe an einen ihrer Mentalsplitter überträgt. Vor dem Terraner materialisiert eine seltsam aussehende, müde Geistgestalt. Der Lirbal Fartokal Ladore, einst Maskenschöpfer, und vor 10.000 Jahren zum ersten Mal gestorben, berichtet dem Fremden von einigen seiner vielen Leben:

10.000 Jahre zuvor lebte Ladore auf dem Planet Lirbe. Es war nach den Großen Kriegen, an einem dieser Tage, an dem sein Maskengeschäft, der teuerste Laden weit und breit, wohl ohne Kundschaft bleiben würde. Während der Wind radioaktiv kontaminierte Partikel in die Stadt trägt, ärgert sich Ladore über die monopolkapitalistischen Verbrecher der "Heimatreinigung". Ständig werden die Preise für die Dekontaminierungsneutralisatoren und Filter erhöht. Doch König und Kanzler behaupten, die Wirtschaftslage werde immer besser.

Dann betritt doch jemand seinen Laden, ein Beamter des Heimatministeriums, der um Fartokals zurückgehenden Umsatz weiß und dem Künstler rüde eine Maske der höchsten Preisklasse unentgeltlich als Ersatz für seine reparaturbedürftige abpreßt.

Über diesen Günstling ihrer Feudalgesellschaft regt sich Ladore dermaßen auf, daß sein altersschwaches Herz keine fünf Minuten mehr schlagen wird. Bevor sein Leben endet, erscheint ihm sein von TANEDRAR erhaltener Splitter. Sein Löwengestalt-Escaran bietet ihm die Unsterblichkeit an, um künftig als Avatar zu wirken, und er möge sich rasch entscheiden. Als Fartokals Herz endgültig aussetzt, stimmt er in letzter Sekunde zu. Sein Geist wird von der viergeteilten Superintelligenz aufgesogen und willkommen geheißen, sodann auf sein nächstes Leben in einem anderen Lirbal-Körper vorbereitet.

Der Maskenkünstler heißt nun Morrceta und arbeitet im Palast des Herzogs Neutzender als Techniker. Nach und nach lernt er über seinen Mentalsplitter, auf das Wissen der unzähligen, von der Superintelligenz absorbierten Escalianer zuzugreifen. Fartokal/Morrceta übernimmt auch die technischen Fähigkeiten seines Neukörpers, die er bei Maskenreparaturen und -modifizierungen erfolgreich einzusetzen weiß. Das spricht sich im Palast herum und weckt den Neid vieler. Der Maskendesigner bekommt es mit Tricks und Gemeinheiten zu tun, denen er, so wie er es von TAFALLA gelernt hat, mit gleicher Münze entgegnen kann.

Morrcetas Ruf als hervorragender Maskenreparateur eilt ihm voraus und erreicht auch die Edelfrau Darina, derzeit favorisierte Mätresse des Herzogs, jedoch keineswegs wohlhabend. Sie bittet ihn, die Maske ihres asthmakranken Sohnes zu verbessern. Als Gegenleistung bietet sie sich ihm an, doch Morrceta/Fartokal erwartet von ihr lediglich, ihn als seine Fürsprecherin bei den gegen ihn geführten Intrigen zu unterstützen.

Bald boomt Morrcetas ungenehmigtes Dienstleistungsgewerbe. Er wendet Lug und Trug an, kauft Richter und unternimmt alles, um Erfolg zu haben. Nicht aus Eigennutz, sondern weil er von TANEDRAR entsprechend instruiert wurde. Sieben Mordanschläge auf Morrceta sind bereits fehlgeschlagen, von denen er Darina, die er inzwischen geheiratet hat, nichts erzählt. Der Maskenschöpfer wird steinreich und betätigt sich in Kunst, Wissenschaft sowie vor allem in der Weltraumforschung als überaus freigiebiger Mäzen und fädelt so auch den technischen Entwicklungssprung ins Raumfahrtzeitalter ein.

Als der inzwischen steinalt gewordene Fartokal-Avatar stirbt, wird er von TANEDRAR weiterhin als nützlicher Teilaspekt der Vierer-Intelligenz eingesetzt. Der Maskenmeister muß in unterschiedlichsten Körpern an vielen Orte der Doppelgalaxis Escalian Aufgaben nachgehen, deren Sinn sich ihm nicht immer erschließt. Er hat Kriege zu verhindern oder zu sponsern. Auch verkündet er als Wanderprediger TANEDRARS Lehre.

Vor knapp 9.000 Jahren: Der radioaktive Fallout und die Seuchengefahr werden geringer. Vor allem auf technischem Gebiet ist die Entwicklung rasant vorangeschritten. Lirbe zählt zu den einflußreichsten Planeten. Geschichten, die frühere Zeitzeugen nicht mehr wiedererkannt hätten, ranken sich um verschiedene Inkarnationen des Fartokal Ladore.

Irgendwann versetzt TANEDRAR seinen Kundschafter des Friedens und der Harmonie in den Körper des mittelmäßigen Maskenschöpfers Jasorg Hallija, ein Lirbal. Von da ab sprüht der "neue" Hallija nur so vor Ideen und setzt Trends, entwickelt individuelle Masken für jeden Anlaß und sozialen Stand. Fartokal kann sich selbst nicht erklären, woher seine Begeisterung für die multifunktionellen Gesichtsverhüllungen herrührt. Diese dienen als Sauerstoffspender, Entscheidungshelfer, Gesundheitschecker und vieles mehr. Nicht nur Lirbaler, auch Rombina, Dyonado, Kandran, Orendor, Fresen und Mangarianer können sich ein Leben ohne Maske nicht mehr vorstellen.

Viele Jahre später: Fartokal warnt TANEDRAR vergeblich vor dem Boten der Hohen Mächte, Renyi-Hemdebb. Dieser kann die Superintelligenz überreden, sich für die Ziele des Guten, somit für die Mächte der Ordnung und damit gegen die des Chaos, einzusetzen. Darüber hinaus darf Konstrukteur Sholoubwa, ein spinnenartiger Robot, zwecks Stabilisierung des Reichs der Harmonie Sontaron-Generatoren errichten. Außerdem schickt Hemdebb TAFALLA auf eine gefährliche Reise bis in die weit entfernte Provinz TRYCLAU-3, ein von Chaos- und Ordnungsmächten umkämpftes Gebiet.

Wie von Fartokal befürchtet, gehen Sholoubwas Forderungen weit über die Vereinbarungen mit TANEDRAR hinaus. Um 48 Blütenblätter der Zeitrose, auch BOTNETZ genannt, zu errichten, preßt der Konstrukteur den Escalianern Arbeitskraft und Rohstoffe in einem nicht mehr erträglichen Maß ab. Der Frondienst für Sholoubwa läßt das Reich ausbluten.

Während die Blütenblätter der Zeitrose rund um das vier Lichtsekunden durchmessende, von blauen Walzenraumern geschützte TRYCLAU-Tor installiert werden, greifen die Chaosmächte an. Ihre Schiffe werden zu Tausenden vernichtet.

Als sich das 48. Blütenblatt entfaltet, wird die Zeitrose aktiviert, was der neugierige TAFALLA aus der Nähe betrachten will. Die Viertel-Entität wagt sich zu nahe heran und wird von TRYCLAU-Tor eingesogen. Im Inneren des Kosmonukleids tanzen Millionen Lichter, in denen die Teil-Superintelligenz mögliche Zukunftsszenarien zu sehen vermag. In manchen erfolgt der Untergang des Reichs der Harmonie, je nach Szenario zerstört durch eine der Superintelligenzen - MYLT, OCCIAN, SHALANOS, KOLTOROC oder QIN SHI. Andere Visionen scheinen paradiesischer Natur zu sein. TAFALLAS Bewußtsein, das Fartokal eine Unabhängigkeit zugesteht, droht vor Grauen zu bersten und setzt Energieströme frei, die die Aufmerksamkeit des Kosmonukleids TRYCLAU-3 wecken, das ihn als Fremdkörper identifiziert und ausmerzen will.

Die Viertel-Entität und Fartokal können entkommen und kehren tief verstört ins Viererkonglomerat zurück. Sie übertragen Furcht und Wahnsinn auf TANEDRAR, die die Negativenergie auf die Billionen mit Splittern ausgestatteten Escalianer ausstrahlt. Mit letzter Kraft tötet die Superintelligenz den Boten der Hohen Mächte, Renyi-Hemdebb. TAFALLA wird ausgestoßen.

Der verbannte TAFALLA macht sich mit Fartokal, beide dem Wahnsinn nahe, auf eine Reise. Nachdem sie sich am Sterben zweier Sonnen berauscht haben, mischen sich die Viertel-Entität und der Maskenspezialist, dem sie eine gewisse Selbständigkeit zugesteht, in dem im Verwaltungspalast SCHLOSS ELICON aufgeführten Mahnenden Schauspiel unter die Zuschauer. TANEDRAR wird von vier Akteuren verkörpert. Der fünfte Darsteller hat einen dramatischen Auftritt als Bote der Hohen Mächte. Dessen Anblick macht TAFALLA rasend. Er springt auf die Bühne und fällt über den Schauspieler her - kann ihn aber nicht töten, denn das gesamte Ambiente wurde von TANEDRAR sorgfältig als Illusion arrangiert, um TAFALLA zu heilen - was zunächst scheitert.

Die Dreier-Entität kämpft mit ihrem aggressiven vierten Teil und kann diesen endlich doch kurieren. Die aus TAFALLA ausgestoßene negative Energie bildet ein Bewußtsein, gibt sich den Namen Tafalla und verschwindet im All. Die intensive Freudenenergie der nun wieder vollständigen Vierer-Entität wird ins ganze Reich ausgestrahlt. Die Escalianer feiern ein ganz besonders berauschendes Ritual der Ankunft.

Es gibt Probleme. Die Zeitrose funktioniert nicht störungsfrei, negative Energie strömt in TANEDRAR hinein und damit auch in alle Escalianer. Paranoia macht sich breit. Die Escalianer merken nicht, wie sich ihre Gesellschaft stark verändert. Fartokal Ladore muß miterleben, wie das Tragen der Masken zur Pflicht wird, was den Maskenschöpfer mit Sorge erfüllt. Ein Klima des Mißtrauens und der Zukunftsängste und vor allem eine wachsende Feindseligkeit gegenüber allem Fremdem breitet sich aus. Escalianer ohne Splitter werden als Kriminelle inhaftiert. So manches Mal hat die Superintelligenz, die Fartokal als einen nützlichen Teil von sich ansieht, auf dessen Rat gehört, doch diesmal nicht.

Der Maskenschöpfer bleibt von diesen Ängsten verschont, doch ist er allem überdrüssig. Einen allerletzten Auftrag bekommt Fartokal noch. Er berichtet dem fremden Maskenträger Alaska Saedelaere aus seinen vielen Leben. Dann endlich erfüllt TANEDRAR seinen Wunsch. Glücklich erlebt er den letzten Augenblick seines uralten Bewußtseins, das sich für immer auflöst und in der Superintelligenz aufgeht.

13.‍ ‍April 2012