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ERSTAUFLAGE/771: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 2775 (SB)


Oliver Fröhlich

Stadt der Kelosker

Perry-Rhodan-Heft Nr. 2775



24. März 1517 NGZ - Shyoricc-Domäne der Laren-Galaxis Larhatoon

Auf der RAS TSCHUBAI, die sich immer noch im Ortungsschutz einer dem Kochd-System nahen Sonne befindet, plant man einen neuen Vorstoß nach Shyor, bei dem Baucis Fender jedoch noch nicht dabei sein soll. So lange man noch nicht weiß, was ihre phänomenale Heilung durch die Kristalline Wesenheit für Nebenwirkungen hat, steht sie unter Quarantäne, was sie nicht wenig empört. Gucky hatte zwar Fenders Geistesbilder untersucht und keinen Hinweis darauf gefunden, daß der Kristalline Richter mit der Inspiration, die die lebensgefährlichen Verletzungen der Terranerin beseitigt hat, treue Gefolgsleute erschafft, dennoch hat er etwas in ihr entdeckt, das er einen 'matten mentalen Glanz' nennt. Die Bilder weisen eine erfrischte Farbintensität auf, was immer das auch heißen mag.

Der Spochane Loitmahd, der bei der Befreiung Baucis Fenders verletzt worden ist, will diese Schmach nicht auf sich sitzen lassen. Er trifft sich mit Velleshy Pattoshar, die ihren Ziehsohn durch die Eindringlinge verloren hat, und mit dem Uralten Hoonushur, dem obersten Befehlshaber der Domänenwacht. Gemeinsam beraten sie das zukünftige Vorgehen gegen die Fremden. Pattoshar und Loitmahd wollen mit aller Härte zuschlagen, doch Hoonushur plädiert für Besonnenheit, da es sich offensichtlich nur um wenige Gegner handelt, die bei der Bevölkerung von Shyoricc auch keine Unterstützung finden werden. Er geht davon aus, daß sie ohnehin über kurz oder lang den Onryonen in die Fänge geraten werden. Wenn die Domänenwacht tatsächlich alle Kräfte mobilisieren müßte, um einer so geringen Anzahl von Feinden Herr zu werden, wirft das ein schlechtes Licht auf sie.

Pattoshar ist der Ansicht, daß es kein Zufall ist, daß die Fremden zuerst auf Vlaera, wo die Kristalline Wesenheit den Hafen der Zelte besucht hat, aufgetaucht sind und dann ausgerechnet im Herzen der Domäne, wo die Wesenheit residiert und sich die beiden Kosmogloben befinden. Pattoshar, Loitmahd und Hoonushur kommen überein, daß zumindest erhöhte Aufmerksamkeit angebracht ist und alle Quellen genutzt werden, um herauszufinden, wo die Fremden sich aufhalten. Das heißt, daß alle Bewohner des Kochd-Systems dazu aufgerufen werden, auch die geringsten Merkwürdigkeiten zu melden.

Sichu Dorksteiger untersucht das Glasfrost, das Gucky gestohlen hat. Der Mausbiber wartet ungeduldig auf die Ergebnisse, denn er weiß, daß die Droge seine Fähigkeiten verstärken würde. Vielleicht könnte es ja sogar seine verschütteten Parakräfte wiederbeleben. Allerdings macht diese Droge süchtig, was er natürlich nicht will. Sichu Dorksteiger hofft, den Stoff synthetisieren und von seinen süchtigmachenden Teilen befreien zu können. Doch dazu müßte sie ihn erst verstehen, was bisher noch nicht der Fall ist. Gucky ist wenig begeistert, daß Perry Rhodan sie von dieser für ihn so wichtigen Aufgabe abzieht, damit sie mit auf den Einsatz nach Shyor geht.

Perry Rhodan möchte herausfinden, was es mit diesem Planeten auf sich hat, der extrem wenig Bevölkerung aufweist, die sich zudem nur an einem Ort, der Stadt Ghavd, befindet, obwohl es etliche andere Siedlungen gibt, die alle verwaist sind.

Shyor ist eine alte Welt der Kelosker, die geniale Mathematiker sind und septadimensionale Berechnungen beherrschen. Wer könnte den Terranern mehr über die Kosmogloben, die fremdartige innere Dimensionen aufweisen und künstliche Universen bergen, verraten als Wesen, die sich selbst als Unendlichkeitsdenker bezeichnen.

In der Kelosker-Stadt Ghavd leben nicht nur Kelosker, sondern auch Onryonen, die ihnen merkwürdigerweise zu Diensten sind. Sie werden Allpfleger genannt und sorgen für die Essenszubereitung, für den Haushalt und pflegen Straßen und Parks. Und sie achten auch darauf, daß alles seine Ordnung hat und niemand die Kelosker stört, wenn sie sich in den Denkergärten zusammenfinden, wo sie auf Diwanen schwebend einander umkreisen und sich in stundenlangen mathematischen Diskussionen und philosophischen Betrachtungen ergehen und versuchen, den jeweils anderen an Brillanz zu übertreffen. Gholdorodyn ist da ganz anders. Er gilt als behindert, denn sein rückwärtiger Paranormhöcker sitzt nicht auf dem Schädel, sondern am Hinterkopf. Außerdem träumt er zu viel. Normalerweise kalibrieren, justieren und sublimieren Kelosker, doch Gholdorodyn erfindet lieber merkwürdige Maschinen und durchstöbert dafür verbotenerweise die elegische Halde, wo nach keloskischen Plänen erbaute und bereits wieder überholte Prototypen von den Allpflegern entsorgt wurden. Diese Allpfleger achten darauf, daß Gholdorodyn den anderen Keloskern nicht zu nahe kommt. Er erfüllt keine Aufgabe in Ghavd, weswegen er aus Sicht der Kelosker nutzlos ist.

Nur Eldhoverd, sein väterlicher Freund, hält zu ihm. Sie bewohnen am Rande der Stadt ein Haus. Eigentlich darf Gholdorodyn es gar nicht verlassen, doch er hält sich nicht daran. Bisher hatte ihm das nur einige Verweise, vielleicht ein wenig Geschubse von seiten der Allpfleger eingebracht, doch nun traktieren sie ihn mit Energiestöcken, weil sie seine Vergehen jetzt nicht mehr durchgehen lassen werden, da das große Ziel der Kelosker näherrückt. Dieses Ziel hat mit der Kristallinen Wesenheit zu tun. Gholdorodyn spielt für dessen Pläne keine Rolle und wird deshalb vertrieben.

Als Perry Rhodan, Gucky, Sichu Dorksteiger, die drei Venusteam-Mitglieder und die beiden Haluter Icho Tolot und Avan Tacrol mit dem LAURIN-Beiboot DOBRAK auf Shyor landen, wollen sie Kontakt zu den Keloskern aufnehmen, um zu erfahren, wie man in den Kosmoglobus I gelangen kann. Perry Rhodan und Sichu Dorksteiger erscheinen dank ihrer Mimikry-SERUNs als Onryonen, die anderen verbergen sich hinter Deflektorschirmen. Da kein Onryone einen Kelosker einfach so ansprechen würde, fällt es sofort auf, als Perry Rhodan versucht mit einem ein Gespräch zu beginnen, was ohnehin schwierig ist, weil sich Kelosker so verklausuliert ausdrücken, daß Spurdenker wie die Terraner sie nur schwer verstehen können. Was er erfährt, ist, daß die Kelosker in den Denkergärten eine mentale Anhebung anstreben. Er kommt nicht dazu, mehr zu erfahren, weil er und Sichu Dorksteiger von einem Allpfleger zur Rede gestellt werden, da sie an einem Ort sind, an dem sie nicht sein sollten. Sie tun so, als wären sie gerade auf Shyor angekommen und hätten ihre Allpfleger-Ausrüstung noch nicht erhalten, aber als sie später noch einmal einen Kelosker ansprechen, der mit einem Gefährt unterwegs ist, wird auch das registriert.

Und so kommt diese Merkwürdigkeit auch dem Uralten Hoonushur und Pattoshar zu Ohren. Pattoshars Ziehsohn Clocc Otym wurde von der Kristallinen Wesenheit zu Pattoshars Ermutigung doch wieder zum Leben erweckt und ist ganz versessen darauf, die Eindringlinge zu stellen. Er hat ein sicheres Gespür dafür, welchem merkwürdigen Hinweis man nachgehen muß. Und so wird wenig später die DOBRAK gefunden, die, damit es zu keinen Energieemissionen kommt, nur durch den Camouflage-Effekt getarnt war.

Perry Rhodan und seine Begleiter sind inzwischen zu Gholdorodyns Haus unterwegs, an den sie verwiesen wurden, nachdem das Gespräch mit jenem Kelosker, den sie auf seinem schwebenden Diwan angesprochen haben, zu schwierig für sie wurde. Eldhoverd, der sie für die Allpfleger hält, die Gholdorodyn gequält haben, tritt ihnen sofort feindlich gesinnt entgegen. Es bleibt ihnen nichts anderes übrig, als ihre Masken fallen zu lassen. Doch auch das läßt den Kelosker, der sich die Sprechweise seines Schützlings angewöhnt hat, weshalb Perry Rhodan sich mit ihm verständlich unterhalten kann, nicht erweichen, ihnen zu helfen. Er hat wegen Gholdorodyn schon genug Scherereien und will mit den Fremden nichts zu tun haben. Er hat zwar etwas gegen die Onryonen, doch er will sich und Gholdorodyn nicht in Gefahr bringen. Erst als Perry seinen Begleitern sagt "dann gehen wir eben wieder zur DOBRAK zurück", wird er hellhörig und bittet die Fremden ins Haus.

Dobrak, der wegen seiner philosophischen Ansichten eine Legende unter den Keloskern ist, hatte einst mit Perry Rhodan zu tun. Was der über Dobrak zu erzählen weiß, überzeugt Eldhoverd, daß er die Wahrheit spricht. Perry Rhodan sagt ihm sogar, daß er angeklagt worden ist, in der Zukunft einen Weltenbrand auszulösen, was er aber mit Sicherheit niemals tun würde. Obwohl Eldhoverd ihm logisch darlegt, daß er diese Sicherheit gar nicht gewährleisten könne, ist er bereit, ihm zu helfen, kann ihm aber auch nicht erklären, wie man in den Kosmoglobus I eindringt. Das könne nur der Rechenmeister Lizonark, der sich ebenfalls auf Shyor befinde. Allerdings würde Perry Rhodan dessen Antwort höchstwahrscheinlich nicht verstehen, denn die meisten Kelosker hätten sich im Verlauf der letzten Jahrhunderte mental sublimiert. Sie seien 'Geist in der Maschine' geworden, beziehungsweise ein Teil des Geistes.

Alle Kelosker kämen nach Ghavd, weil dies der Ort des großen Plans sei. Icho Tolot, der neben seinem Originärhirn auch ein Planhirn hat, kann die Ausführungen Eldhoverds besser verstehen. Letztendlich läuft die mentale Sublimierung darauf hinaus, daß aus den Keloskern eines Tages die Kristalline Wesenheit wird, die gleichzeitig schon hier ist. In gewisser Weise ist die Kristalline Wesenheit die Summe der jetzt anwesenden Kelosker und sie ist aus der fernen Zukunft in die Gegenwart gekommen, um ihre Geburt zu betreuen.

Pattoshar läßt die DOBRAK zerstören, damit die Eindringlinge nicht von Shyor entkommen können. Inzwischen wird auch Gholdorodyns und Eldhoverds Haus von Neypashis umstellt, denn Pattoshar, die von dem Uralten Hoonushur den Auftrag erteilt bekommen hat, die Fremden gefangen zu nehmen oder zu vernichten, hat erfahren, daß ein Kelosker zwei Onryonen, die merkwürdige Fragen gestellt haben, zu Gholdorodyn geschickt hat. Es gibt nun kein Entkommen mehr. Da Gholdorodyn für den großen Plan ohnehin wertlos ist und Eldhoverd, da er zu ihm hält, auch, ist es egal, ob diese beiden Kelosker bei dem Angriff ebenfalls ums Leben kommen.

Da er wußte, daß er irgendwann von den Onryonen fortgebracht werden würde, hat Gholdorodyn ein Gerät gebastelt, mit dem er glaubt, sich ihnen entziehen zu können. Er nennt es Kran. Da es einige Minuten braucht, um sich zu aktivieren, müssen die anrückenden Onryonen und Neypashi aufgehalten werden.

Icho Tolot und Avan Tacrol stürmen aus dem Haus und durchbrechen den Belagerungsring der Neypashi. Sie wüten so lange unter ihnen, bis Beiboote der VOOTHOY zur Unterstützung kommen und sie sich zurückziehen müssen. Das Haus der beiden Kelosker fängt Feuer und brennt nach einer Explosion vollkommen ab. Als Pattoshar und Clocc Otym die Ruine dann betreten, finden sie jedoch niemanden mehr vor.

Gholdorodyn, Eldhoverd und alle anderen waren auf einer Plattform übereinandergeklettert und hatten eine Pyramide gebildet. Dann gab es eine Explosion und Rhodan traf ein mentaler Schock. Als er wieder zu sich kommt, befindet sich die ganze Konstruktion mitten im Dschungel. Gholdorodyn ist es gelungen, einen Fiktivtransmitter zu bauen, der außerordentlich weit entwickelt ist und nicht nur Personen an einen anderen Ort abstrahlen kann, an dem es kein Empfangsgerät gibt, sondern sich selbst mittransportiert. Die Reichweite beträgt zwar nur einige Tausend Kilometer, aber das will Gholdorodyn noch verbessern. Mit dem sogenannten Kran könnten sie alle eventuell zur RAS TSCHUBAI zurückgelangen. Doch zuvor müssen sie die Haluter wieder treffen und Informationen über Kosmoglobus I und die Jenzeitigen Lande sammeln.

28. Oktober 2014