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ERSTAUFLAGE/816: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 2822 (SB)


Michael Marcus Thurner

Hinter der Zehrzone

Perry-Rhodan-Heft Nr. 2822


Atlan geht es schlechter als je zuvor. Aus dem stolzen Arkoniden ist ein gebeugter, haarloser Greis geworden, der um jeden Atemzug kämpfen muß. Er verliert immer mehr die Kontrolle über seinen Körper und fürchtet mittlerweile, daß er seine Mission nicht zu Ende führen kann, ja, daß seine Zeit bald abgelaufen sein wird. Seit anderthalb Jahren fliegt die ATLANC nun durch die Zehrzone Richtung Andrabasch. Atlan muß sich erholen und überläßt es den drei jungen Geniferen, Vogel und Shukard Ziellos, sowie Lua Virtanen, die ATLANC zu steuern.

Die nehmen ihre Aufgabe auf unterschiedliche Art und Weise wahr. Vogel sieht vor seinem inneren Auge einen Vogel, dem er im Flug folgt. Shukard richtet sich nach einer siebenfingrigen Hand, die zwischen Daumen und Mittelfinger ein Lichtkorn festhält. Dieses Korn darf er nicht aus den Augen verlieren. Falls es wegdriftet, muß er es wieder einfangen. Lua sieht eine durch Nebel schemenhaft ätherisch schöne Gestalt, der sie folgt.

Nach anderthalb Jahren Flug durch die Zehrzone kommt die ATLANC endlich bei Andrabasch an. Sie durchstößt eine Art mentale Membran und befindet sich dann nicht mehr in der Synchronie. Das Verlassen der Zehrzone wirkt sich sofort belebend auf alle Besatzungsmitglieder aus. Besonders Atlan kommt endlich wieder zu Kräften.

Wcsam, der spinnenartige Wächter über Andrabasch, sieht sich mit dem Auftauchen der ATLANC plötzlich einer Aufgabe gegenüber, der er sich nicht ganz gewachsen fühlt. Deswegen sucht er Unterstützung bei seinen Urahnen. Er ruft Erinnerungen an das Urnetz auf und verfolgt alte Denkfäden. Die Urahnen haben das nicht gerne. Die Vorfahren haben ihre unewige Ruhe verdient. Doch für Wcsam ist es wichtig, einen der Uralten zu wecken und ihn zu seinen Erfahrungen zu diesem ganz besonderen Lufthauch zu befragen. Er reist tief in die Vergangenheit, dorthin, wo alles begonnen hat. Die Vorfahren sind nicht wirklich tot. Sie sterben, weil sie das Interesse am Leben verlieren. Dann geben sie die Fäden an den Begabtesten ihrer Brut weiter und bringen alle anderen Nachkommen um. Es gilt als das schlimmste Verbrechen, einen unnützen Nachfahren am Leben zu lassen.

Wcsam erfährt, daß es ihm vergönnt sein wird, Fremden zu begegnen, die auf ANNDRIM übersetzen. Der Vorfahre überläßt ihm einen Faden mit Gemeinschaftserinnerungen, den er nun aufrollen und lernen soll.

ANNDRIM ist die Raumstation im Orbit von Andrabasch. Nur über sie kann man auf die Ringwelt gelangen, die wie ein riesiger Donut aussieht. Andrabasch liegt in einer Raum-Zeit-Struktur, die annähernd jener der Milchstraße entspricht. Die Blase durchmißt etwa 400 Millionen Kilometer.

Der Konfigurator von ANNDRIM, der sich zunächst das Erscheinungsbild einer Lichtschlange und später einer Feuerlohe gibt, fordert Atlan auf, sich auszuweisen. Sonst kann er nicht weiterreisen. Er soll einer Prüfung unterzogen werden. Wenn er sie nicht besteht, ist ein Weiterflug ausgeschlossen. Außerdem soll von der ATLANC ein tiefenanalytisches Profil erstellt werden. Das paßt Atlan überhaupt nicht. Er fürchtet, als Betrüger entlarvt zu werden. Er ist nicht bereit, einfach so den Wünschen eines Fremden, über den er nichts weiß, zu folgen. Und er mag es nicht, wenn ein Verhandlungspartner ihn zu dominieren versucht. Er ignoriert den Konfigurator und setzt den Flug einfach fort. Dabei spielt er ein heikles Spiel. Wenn er den Konfigurator verärgert, könnte das die ganze Mission gefährden. Die ATLANC kehrt in die Zehrzone zurück und nimmt den Kurs wieder auf, den die ATLANC vor Erreichen Andrabaschs eingeschlagen hatte. Doch nach elf Stunden und sieben Minuten taucht der Ringplanet wieder vor ihnen auf. Auch ein zweiter Versuch, der exakt genauso lange dauert, endet mit demselben Ergebnis.

Atlan gibt auf. Nun muß er sich doch dem Konfigurator stellen. Er behält sich aber die Bedingung vor, mit drei Begleitern nach ANNDRIM zu kommen, was ihm gewährt wird. Dort soll er von einem Dimensionensensor untersucht werden, der herausfinden soll, ob Atlan überhaupt die Berechtigung hat, in die Jenzeitigen Lande zu fliegen.

Atlan und seine Begleiter erfahren von dem Konfigurator, daß Adrabasch eine Singularität innerhalb der Synchronie ist. Andrabasch sei alles. Außerhalb der Synchronie sei nur Brei. Brei, der bleibt, wenn alle Sterne erloschen sind. Ein Brei aus masselosen Teilchen und dunklen Singularitäten, die langsam verdampfen - das, was übrig bleibt, wenn alles vergangen ist. Atlan kann kaum glauben, daß man sich hier tatsächlich am Ende des Universums und aller Zeit befinden soll, denn als die ATLANC zu ihrer Reise aufbrach, war das Universum noch relativ jung.

Den drei jungen Geniferen wird erlaubt, sich an Bord umzusehen, so lange Atlan der Prüfung unterzogen wird. Die dauert acht Tage - ein selbst für den Konfigurator ungewöhnlicher Umstand. Die Jugendlichen lernen die unterschiedlichsten Wesen kennen und erfahren beispielsweise, daß ein Raumschiff wie die ATLANC mit einem KATAPULT durch das Innere des Ringplaneten, die Transmissionszone, weitergeschickt wird, wenn es in die Jenzeitigen Lande will.

Bei ihrem Rundgang haben die Jugendlichen das Gefühl, daß auf der Raumstation etwas nicht in Ordnung ist. Tatsächlich gibt es einen Eindringling auf der Station, den sie zufällig aufscheuchen, als sie selbst in verbotene Zonen vordringen. Der Eindringling, ein Roboter- Pflanzen-Hybride, attackiert sie heftig und wird von den Stationsrobotern, die auf den Vorfall aufmerksam werden, vernichtet.

Der Konfigurator sieht über das verbotene Vorgehen der Geniferen hinweg, da ihre Aktion die Sicherheitslücken auf der Station offengelegt hat. Der Eindringling war auf der Suche nach dem Piloten gewesen, womit der Atlan meinte.

Atlans Untersuchung durch den Dimensionensensor ergibt, daß es in seiner ÜBSEF-Konstante einen septadimensionalen Schatten gibt, dessen Vektor zu der Annahme Anlaß gibt, daß Atlan hinter den Materiequellen gewesen ist, was für ihn ja nichts Neues ist. Allerdings sei dieser Vektor manipuliert worden. In Wirklichkeit sei Atlan nicht hinter den Materiequellen, sondern hinter den Materiesenken bei den Chaotarchen gewesen. Er bekommt keine Lizenz, in die Jenzeitigen Lande zu fliegen. Ohne diese Lizenz kann er sein Ziel niemals erreichen. Das ist ein Schock für Atlan - soll der siebenhundertjährige entbehrungsreiche Flug einfach umsonst gewesen sein? Die immens aufwendige und unter großen Opfern durchgeführte Kaperung des Richterschiffes, der unfreiwillige Abstecher in eine falsche Zukunft, die Jahrhunderte der Entbehrungen in der Synchronie, und dann auch noch die Zehrzone, die Atlan an den Rand des Todes gebracht hat?

Das kümmert den Konfigurator nicht, er gibt dem Tolocesten Wenndann Wesenlos, dem Kommandanten des KATAPULTs die Empfehlung, die ATLANC nicht weiterzubefördern. Er warnt Atlan davor, eigenmächtig loszufliegen. Die Zehrzone in Richtung Jenzeitige Lande raubt allen Lebewesen noch mehr Energie. Die bisher erlittenen Entbehrungen seien nichts im Gegensatz zu dem gewesen, was sie dann erwarten würde. Ohne Lizenz kann niemand die Jenzeitigen Lande lebend erreichen. Atlans Zellaktivator würde in dieser Zehrzone ausbrennen.

Doch Atlan gibt nicht auf. Er äußert den Wunsch, Andrabasch zu besuchen, was ihm tatsächlich gewährt wird. Der Konfigurator steht ihm durchaus wohlwollend gegenüber. Auf Adrabasch hofft Atlan, eine Lizenz erwerben zu können. Doch diesem Plan mißt der Konfigurator wenig Aussicht auf Erfolg bei.

3. Oktober 2015


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