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ERSTAUFLAGE/887: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 2893 (SB)


Leo Lukas

Unter dem Spiegel

Perry-Rhodan-Heft Nr. 2893


Aurelia, die darauf besteht, nicht als Posbi, sondern als Posmi bezeichnet zu werden, da ihr Bewußtsein auf positronisch-semitronischem Wege entwickelt wurde, dringt mit zehn Robotern in die LAURIN-Jet DELTA ein, zu deren Besatzung kein Kontakt mehr hergestellt werden konnte. Die DELTA ist auf dem Weg zur RAS TSCHUBAI von einer schwarzen Lohe, die aus dem Planeten Poya hervorgebrochen war, verschluckt und wieder ausgestoßen worden. Wie Perry Rhodan schon zuvor befürchtete, sind alle Besatzungsmitglieder der LAURIN-Space-Jet tot. Sie lächeln seltsamerweise, und das auf eine Art, die tiefste Zufriedenheit ausdrückt.

Matho Thoveno, der Chefmediker der RAS TSCHUBAI, und der Thanatologe Harold Parnhamer, die die Leichen untersuchen, kommen zu dem Schluß, daß die Opfer schlagartig wie mit einem sechsdimensionalen Skalpell von ihren ÜBSEF-Konstanten getrennt worden sind. Dieser Vorgang erinnert an die Banner-Kampagnen der Tiuphoren, bei denen die Bewußtseinsinhalte der Opfer ins Catiuphat gerissen werden. Besteht da vielleicht ein Zusammenhang?

Harold Parnhamer bezeichnet diese Waffe als Schnitter. Auf Poya und womöglich noch anderen Welten des Trallyomsystems existiert vermutlich eine Art Reflektor, der die tödliche schwarze Flamme präzise ins Ziel lenkt. Diese Maschine ist imstande, Bewußtseinskomplexe vom Körper zu trennen. Sie funktioniert mit Sicherheit auf Grundlage der Trypatechnologie. Angesichts der Tatsache, daß sich in ganz Orpleyd unzählige Schwarze Löcher befinden und diese Waffe in der gesamten Galaxis zum Einsatz kommen kann, könnte man zu dem Schluß kommen, daß der Schnitter die ÜBSEF-Konstanten aller Bewohner Orpleyds abernten wird, als handele es sich dabei um reife Früchte. Die gesamte gesammelte Mentalsubstanz soll der Superintelligenz KOSH zugeführt werden, damit sie die Transformation in eine Materiesenke vollziehen kann. Wahrscheinlich trägt auch die gigantische Maschine im Inneren Gyans dazu bei.

An Bord der RAS TSCHUBAI wird abgestimmt, ob man der Superintelligenz KOSH ins Handwerk pfuschen und einen Krieg gegen die Hilfsvölker anzetteln will. Da Perry Rhodan eine Entscheidung mit so großer Tragweite nicht alleine fällen will und es ihm um eine demokratische Entscheidung geht, wird dafür extra ein provisorischer Bordrat einberufen - repräsentative Vertreter der Bordbevölkerung, die die Xenodiplomatin Fabienne Iukik innerhalb von zwei Stunden auszuwählen hat. Dem Rat gehören an: Perry Rhodan als Vertreter der Schiffsführung; Sichu Dorksteiger für die Wissenschaftsabteilung; Matho Thoveno als Vertreter der Medizinischen Abteilung; Shalva Galaktion, die Betreuerin ANANSIs; eine Vertreterin der Schiffstechnik; eine Posbi; die Abteilungsleiterin für Zivile Belange; die oberste Direktorin der Lehr- und Ausbildungsprogramme; Col Tschubai, der Medienwart und eine Abgesandte der Raumlandetruppen. Nachdem jeder zu Wort gekommen ist und seine Bedenken geäußert hat, wird Perry Rhodans Ansinnen, das Vorgehen KOSHs zu vereiteln, mit der Mehrheit von sieben zu eins und einer Stimme Enthaltung angenommen.

ANANSI hat errechnet, daß die Steuerzentrale des Schnitters irgendwo im Trallyomsystem verborgen sein muß. Es kommen folgende Orte in Frage: Der Sitz des Kriegs-Operators Yeemburc auf Gyans Mond Woy, das auf Poyas Mond Portechter vermutete wissenschaftliche Zentrum der Kohäsion und die Bastion des Kohäsions-Operators Gurnshodr auf Gyan. Drei Einsatzteams unter Leitung von Perry Rhodan, Attilar Leccore und Sichu Dorksteiger werden mit LAURIN-Jets losgeschickt, um sich an diesen Orten einen Überblick über die lokalen Begebenheiten zu verschaffen. Farye Sepheroa fliegt in einer vierten und lotst die anderen durch die Raumzeitklippen. Gucky und Jawna Togoya, die beide noch nicht ganz wiederhergestellt sind, fungieren als Einsatzreserve.

Während Perrys und Sichus Teams im Schutz ihrer Deflektoren agieren, tritt Leccores Team in Gyanli-Maske auf. Gholdorodyn hat zu diesem Zweck den TASMUR, jenes Fluggerät, mit dem die Gefangenen auf Gyan abgestürzt sind, wiederhergestellt. Er nennt das Gerät seine Trickkiste.

Die Teams kommen am 1. Oktober 1522 NGZ ohne Probleme an ihren Einsatzorten an. Perry Rhodan ist zum Mond Woy geflogen, wo der Kriegs-Operator Yeemburc 'unter dem Spiegel' residiert. Als seine Gruppe herausfindet, daß in den Werftanlagen Woys unter der Hand sogar unbemerkt von den Gyanli Produktionsprogramme ausgetauscht werden, will er dem auf den Grund gehen. Die Werft wird auf eine Massenproduktion von Triebwerken umgestellt, die dazu dienen, die Schwerkraft eines kleinen Schwarzen Lochs zu kompensieren. Diese Technologie eignet sich dazu, ein Raumschiff im Katoraum - unter jedem Grund - zu bewegen. Dorthin wollen die wahren Machthaber offensichtlich. Die Streitmächte der Kohäsion - oder zumindest große Teile davon - sollen also in diesen Anlagen heimlich für ihren Einsatz im Katoraum ausgerüstet werden. Die überwiegende Mehrheit der Gyanli darf davon nichts mitbekommen. Sie werden über das Endziel im Unklaren gehalten. Und so stellt sich die Frage, warum. Wer zieht wirklich im Hintergrund die Fäden? Sind es die Pashukan, oder ist es ein bislang unbekannter Machtfaktor?

Perry Rhodan plant weiterhin, in die Residenz vorzudringen, um die Chance zu haben, heimlich die Pläne des Kriegs-Operators zu ergattern und den geplanten Zeitpunkt der Überführung in den Katoraum zu erfahren. Doch er und seine Gruppe geraten in einen Hinterhalt und müssen den Rückzug antreten.

Sichu Dorksteigers Gruppe findet heraus, daß Patrouillenschiffe der Gyanli in der Randzone Orpleyds tausende Großraumschiffe fremden Ursprungs und fremder Technologie geortet haben, die auf etwas zu warten scheinen. Vermutlich handelt es sich dabei um tiuphorische Sterngewerke, die dem Ruf zur Sammlung gefolgt sind.

Es gibt drei Gruppen von Tiuphoren: Zum einen diejenigen, die damals in Orpleyd geblieben sind und deren Nachfahren unter dem Joch der Kohäsion leiden, zum anderen jene, die Orpleyd verlassen, sich zu den kriegerischen Tiuphoren entwickelt haben und seitdem ganze Galaxien heimsuchen und mit brutaler Zerstörung überziehen. Ein Teil dieser Armada ist durch den Zeitriß in die Gegenwart der Milchstraße gekommen. Und drittens die Tiuphoren, die sich über die Jahrmillionen als Raumnomaden durch das Universum bewegt und ihre ursprüngliche Technologie stets weiterentwickelt haben. Die Tiuphoren der SHEZZERKUD gehören dazu.

Attilar Leccore will an den Kohäsions-Operator Gurnshodr, also den Regierungschef, herankommen, um ein Templat von ihm zu erstellen. Da sich zu diesem Zeitpunkt jedoch keine Entscheidungsträger im Index-Sitz aufhalten, - Gurnshodr hält sich derzeit auf der Bannwelt Goath auf -, gelingt es ihm nicht, sich in die höheren Ränge einzuschleusen. Er bricht seinen Einsatz auf Gyan ab. Zuvor erhält er jedoch noch interessante Informationen über die Clans. Der vom Kollabor-Operator angeführte Vtaud-Clan ist ein verborgener Clan, dessen Verhältnis zu den drei Linearen Operatoren der Kohäsion nicht bekannt ist. Es handelt sich womöglich um eine Art Untergrundorganisation, die hinter den Kulissen mit der offiziellen Führungsschicht kooperiert. Die Oberschicht hütet streng ein Geheimnis: Während die normalen Gyanli glauben, an einem langfristigen Plan mitzuwirken, wissen nur die wenigen Eingeweihten, daß das wahre Ziel eine keinesweg mehr ferne Utopie ist. Im Gegenteil, die Umwandlung KOSHs zur Materiesenke und der darin anschließende Transfer in den Katoraum steht kurz bevor. Leccore will diese Nachricht so schnell wie möglich zur RAS TSCHUBAI bringen.

Rhodans Gruppe, die sich ins freie All retten mußte, wird von Farye Sepheroa aufgefischt, die bereits Leccores Team mitsamt Gholdorodyns Trickkiste abgeholt hatte. Gemeinsam holen sie Sichu Dorksteigers Trupp im Orbit von Portechter ab. Zwei andere LAURIN-Jets, die ebenfalls unterwegs waren, sind jedoch verschollen. Sie sind vermutlich den hyperphysikalischen Störungen in Orpleyd zum Opfer gefallen. Farye gibt die Suche nach ihnen nach zehn Stunden auf.

Nachdem ANANSI alle ihr übermittelten Daten ausgewertet hat, kommt sie zu dem Schluß, daß sich die Drahtzieher der Geschehnisse in Orpleyd am ehesten auf der Bannwelt Goath aufhalten. Dort wird auch die Steuerzentrale des Schnitters vermutet.

10. Februar 2017


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