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ERSTAUFLAGE/892: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 2898 (SB)


Uwe Anton

Das unantastbare Territorium

Perry-Rhodan-Heft Nr. 2898


1. November 1522 NGZ - Die RAS TSCHUBAI steht 85.000 Lichtjahre oberhalb von Orpleyd. Die Vereisung der Galaxis schreitet voran. Für die Zuschauer außerhalb von Orpleyd geschieht deshalb alles extrem verlangsamt. In der Galaxis stirbt ein Sternhaufen nach dem anderen. Wenn in Orpleyd 440 Milliarden Sonnensysteme innerhalb von etwa hundert Tagen zu einer Materiesenke verarbeitet werden sollen, sind das 4,4 Milliarden Sonnen pro Orpleyd-Tag. In den Holos der Zentrale kann Perry Rhodan beobachten, wie sich ein Sonnensystem nach dem anderen - etwa 100 pro Minute - unter Aussendung irregulärer Strahlungsspitzen im ultrahochfrequenten Bereich der Hyperenergie einfach auflösen. Damit wird Milliarden von Lebewesen die Zukunft genommen.

Etliche Schiffe von Flüchtlingen, die in den Staubgürtel fliehen wollen, werden während des Fluges vom Schnitter eingeholt. Die Besatzungen verlieren ihr Leben und die Schiffe rasen unkontrolliert weiter. Alle Völker von Orpleyd, denen es nicht gelingt, in den Staubgürtel zu flüchten, wohin der Schnitter nicht reicht, werden untergehen. Die Bewußtseine dieser Lebewesen werden von ihren Körpern getrennt. Und es ist fraglich, ob sie ihre Individualität bewahren können. KOSH benötigt ihre ÜBSEF-Konstanten - die mentale Energie von Intelligenzwesen -, um die endgültige Wandlung zur Materiesenke zu vollziehen. Nach der Auffassung höherer Geschöpfe sind sie in eine andere Daseinsform übergegangen. Doch das bezweifelt Perry Rhodan. Zwar kann er die Entstehung der Materiesenke nicht mehr verhindern, aber er muß endlich dafür sorgen, daß er sein Versprechen, im Staubgürtel herrsche Sicherheit, auch einhalten kann.

Überall in Orpleyd entfalten sich schwarze Löcher, die zuvor nicht dort gewesen sind. Die Trypaspirale wird in ihrem ganzen Ausmaß sichtbar. Im Gegensatz zu Perry Rhodan, der über diesen Prozeß entsetzt ist, erliegt Gholdorodyn der Faszination, die dieses Geschehen für ihn darstellt. Gucky hingegen versucht sich einzureden, daß durch dieses kosmische Ereignis wenigstens die Aufmerksamkeit der Hohen Mächte von der verwaisten Mächtigkeitsballung der Superintelligenz ES abgelenkt wird.

Eine Materiesenke stellt den Gegenpol zu einer Materiequelle dar. Während die nächste Entwicklungsstufe einer positiven Superintelligenz eine Materiequelle ist, aus der dann ein Kosmokrat entsteht, entwickelt sich aus einer negativen Superintelligenz eine Materiesenke. Es ist daher kein Wunder, daß der Chaotarch Cadabb danach trachtet, die Entstehung der Materiesenke in Orpleyd für sich zu instrumentalisieren. Dem will die negative Superintelligenz KOSH entgegenwirken. Die in Orpleyd entstehende Materiesenke soll in den Katoraum versetzt werden - "unter allen Grund", damit sie dem Zugriff der kosmischen Mächte entzogen wird.

Wie Sichu Dorksteiger feststellt, wird die Vereisung erstaunlicherweise schneller aufgehoben als erwartet und der Pashukan Tellavely meldet sich bei Perry Rhodan, weil er sich mit ihm treffen will. Dieses Treffen findet am nächsten Tag in einer ausgeschleusten PHOBOS-Korvette statt. Wie sich herausstellt, ist Tellavely auf die Hilfe der Galaktiker angewiesen, wenn die Transformation KOSHs nicht außer Kontrolle geraten soll, was zur Folge hätte, daß im günstigsten Fall die Materiesenke zwar entstehen würde, aber nicht im Katoraum, so daß der Chaotarch Cadabb sich ihrer bemächtigen könnte. Genauso wahrscheinlich ist aber auch die totale Vernichtung Orpleyds inklusive des Staubgürtels, der bei der kontrollierten Entstehung der Materiesenke nicht betroffen wäre. Da Nunadai im Kampf gegen die Antenne Cadabbs so schwer beschädigt wurde, daß er vollständig auszufallen droht, wird das Trypanetz bald zerreißen. Deshalb ist auch die Vereisung zusammengebrochen.

Perry Rhodan stimmt mit Tellavely überein, daß die Materiesenke geordnet entstehen und in den Katoraum wechseln muß, wo sie vor den Chaotarchen geschützt ist. Nur dann wird die vollständige Vernichtung Orpleyds verhindert. Laut Tellavely wird KOSH dafür sorgen, daß der Staubring erhalten bleibt. Die Superintelligenz wird ihn für die nächsten Jahrtausende aus dem Katoraum heraushalten. Die Völker hätten dann genug Zeit, um von dort in eine andere Galaxis auszuwandern.

Das Problem ist nur, daß Nunadai nicht mehr lange genug leben wird. Seine Aufgabe ist es, die Trypaspirale zu erhalten, die für die Transformation sorgt. Doch nun fallen bereits einzelne Teile der Spirale aus. Sollte die Trypaspirale ihre Arbeit einstellen, wird die Transformation vor der Zeit beendet und die Materiesenke kann nicht ordnungsgemäß entstehen. Um das zu verhindern, braucht Tellavely die Rechenleistung und Intuition von ANANSI. In Zusammenarbeit mit den Positroniken der Gyanlischiffe könnte eine Rechenleistung erreicht werden, die den Erhalt und Betrieb der Trypaspirale erzielt. Doch Perry Rhodan behagt es überhaupt nicht, den Gyanli die Möglichkeit zu bieten, auf ANANSI zuzugreifen. Er willigt nur notgedrungen darin ein, zumal auch Gucky der Meinung ist, daß Tellavely so am Ende ist, daß sein Anliegen glaubwürdig ist.

Doch wie es aussieht, reicht auch die gemeinsame Rechenleistung von ANANSI und den Gyanlischiffen nicht aus, um den gewünschten Effekt zu erzielen. Nunadai baut zu schnell ab. Die Trypaspirale droht zu kollabieren. Sie müßte aus dem Katoraum heraus stabilisiert werden. Das Problem ist jedoch, daß der Katoraum nicht vollständig ist. Es fehlt seine Versiegelung. Nur mit ihr kann die Transformation vollendet werden. Doch ohne den Schlußstein wird die Transformation keine Ende finden. Die Materiesenke würde auf den umliegenden Raum übergreifen und auch den Staubring vernichten. Zu dritt hätten die Pashukan diesen Schlußstein bilden können. Doch nach Nunadais Ende geht das nun nicht mehr. Gucky wäre ein geeigneter Schlußstein. Zwei Tage ringt der Mausbiber mit sich, bis er den Entschluß fast, sein Leben zu opfern.

Attilar Leccore und Pey-Ceyan fliegen zusammen mit der SHEZZERKUD zur Tiuphorenflotte zurück. Attilar fragt sich nicht zum ersten Mal, warum Tollan Teppechu, der Tomcca-Caradocc der Epoche Ruf, ihm, dem Nicht-Tiuphoren, so viel Vertrauen entgegengebracht hat, daß er Paddkavu Yolloc riet, ihn wie einen Tiuphoren zu behandeln. Hat er ihn als das erkannt, was er wirklich ist - von dem er selbst noch nicht einmal weiß, daß er es ist? Nämlich im Innersten ein wirklicher Tiuphore. Leccore kann, was eigentlich ganz unmöglich ist, das Banner verstehen. Das Banner und das Catiuphat sind für ihn so zugänglich, wie für andere Orakel, obwohl er kein Tiuphore ist. Es schmerzt ihn geradezu, sich von dem Banner zu lösen.

Nicht alle Caradocc der Sternenflotte wollen ihre Banner der Transformation zur Materiesenke überlassen. Sie wollen die Banner behalten, da ihre gesamte Existenz sonst sinnlos wäre. Für viele ist das Schweigen des Banners ein unerträglicher Zustand. Von ihrer Geburt an haben sie das Wispern des Banners vernommen. Nun herrscht plötzlich Stille. Yolloc bringt den Zweiflern jedoch kein Verständnis entgegen. Um den Zwist zwischen Yolloc und Bysccu, dem Anführer derjenigen, die das Catiuphat nicht aufgeben wollen, zu schlichten, verläßt Leccore die SHEZZERKUD und geht auf Bysccus Schiff YONTICC. Um den Wunsch des Caradocc Tollan Teppechu zu befolgen, überträgt dieser Leccore die Befehlsgewalt über die Flotte der Sterngewerke, die bereits das Feuer aufeinander eröffnen. Leccore will verhindern, daß die beiden Lager aufeinander schießen. Doch die Tiuphoren hören weder auf Leccore noch auf Yolloc. Sie feuern weiter aufeinander. Erst als Yolloc mit der SHEZZERKUD und Leccore mit der YONTICC in das Kampfgebiet einfliegen, hören die Tiuphoren auf, aufeinander zu schießen.

Als Yolloc erkennt, daß Leccore durch seinen Wechsel auf die YONTICC einen Bürgerkrieg unter den Tiuphoren verhindert hat, bringt auch er ihm endlich das Vertrauen entgegen, das der verstorbene Caradocc Tollan Teppechu ihm schon geschenkt hat. Yolloc gibt diese Erkenntnis über Funk bekannt, so daß alle Tiuphoren hören, daß Leccore nun der Befehlshaber der ganzen Tiuphorenflotte ist. Er verkündet, es sei an der Zeit, daß die Tiuphoren den Zweck ihres Daseins neu definieren. Dazu sei er selbst nicht imstande, da er den alten Strukturen verhaftet sei. Daher übergebe er diese Führung Leccore, damit er das Volk der Tiuphoren in eine erfolgreiche neue Zukunft führen möge. Leccores erster Befehl lautet, die Flotte aus Orpleyd hinaus in Sicherheit zu führen. Er fragt sich allerdings, ob nicht auch die Bewußtseine im Catiuphat die Wahl haben sollten, sich für oder gegen die Materiesenke zu entscheiden.

Perry Rhodan erhält von Tellavely einen Datenträger mit genauen Informationen darüber, wie aus einer Superintelligenz eine Materiesenke entsteht. Am 3. November erreicht die RAS TSCHUBAI das Lichfahnesystem, bei dem es sich laut Tellavely um den Brennpunkt der Geschehnisse handelt. Es ist die Heimat der Tiuphoren, wo vor Jahrtausenden auf Tiu das Pavvat abgestürzt ist - die Keimzelle der Superintelligenz KOSH. Die Planeten existieren schon nicht mehr. Stattdessen befindet sich KOSHs an die Bänder von Basantiu-Balotiu erinnernde Hülle im System. Das Doppelband aus Tiu-Cui-Kristallen saugt die Energien der Sonnen aus. Durch diese Hülle zieht KOSH, der sich bereits im Katoraum aufhält, die freien Bewußtseine zu sich. Das Doppelband ist die Wurzel dessen, was bald eine Materiesenke sein wird.

Bei den Gyanli herrscht auch nicht gerade Einigkeit darüber, ob sie Teil einer Materiesenke werden wollen. Einige, die nicht transformiert werden wollen, desintegrieren sich gegenseitig die Köpfe, damit der Schnitter nichts mehr vorfindet, das er mitnehmen kann. Der Erkenntnis-Operator Shydaurd beschließt unterdessen, ein von dem Pashukan Pushaitis einberufenes Treffen aller Linearen Operatoren der Gyanli-Kohäsion, das in drei Tagen in Shydaurds Raumschiff DAURD stattfinden soll, dazu zu nutzen, ein Attentat zu verüben, um die Transformation zur Materiesenke zu verhindern.

21. März 2017


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