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ERSTAUFLAGE/903: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 2909 (SB)


Wim Vandemaan

Adam von Aures

Perry-Rhodan-Heft Nr. 2909


Milchstraße, Juli 1551 NGZ, Merkur.

Bevor Perry Rhodan ins Goldene Reich der Thoogondu, die Galaxis NGC 4622, aufgebrochen war, hatte er von TLD-Chef Maurits Vingaden erfahren, daß ein junger Mann namens Adam von Aures mit dem BACKDOOR-Transmitter zum Merkur gereist und dort spurlos verschwunden war. Der TLD-Agent Opiter Quint, der mit Perry Rhodan zusammen auf Merkur die HaLem-Armee untersucht hat, hat nun den Auftrag, den Mann zu finden, den Vingaden wegen seines Namens mit Adaurest, dem dritten Kardinalfraktor, in Verbindung bringt, den das Atopische Tribunal zusammen mit Perry Rhodan und dem arkonidischen Imperator Bostich für den prophezeiten Weltenbrand in der Milchstraße verantwortlich gemacht hat. Perry Rhodan hatte dagegen der Begriff "Aures" an eine Stadt gleichen Namens erinnert, die über ein Bewußtsein verfügte und sich mit Perry Rhodans Sohn Delorian verbündet hatte.

Adam von Aures soll im Mai 1551 NGZ mit einem von Pigell gestarteten Shuttle unterwegs gewesen sein und die Emotionen mehrerer Leute, die den BACKDOOR-Transmitter mit ihm zusammen benutzt haben, beeinflußt haben. Drei aus verschiedenen Gründen erregte Personen sind in seiner Gegenwart plötzlich schnell wieder vernünftig geworden. Er hatte sie ohne etwas zu sagen, einfach auf andere Gedanken gebracht.

Opiter Quint setzt einen TARA-S7 auf Adam von Aures an. Der 40 Zentimeter große Spezialroboter wird auch als ARGUS bezeichnet, da sich auf seiner Hülle tausend unterschiedlich große Minidrohnen befinden. Sie schwärmen aus und entdecken das Schrittmuster, das für Adam typisch ist. Als Quint herausfindet, daß der Mann vor Kurzem das gleiche Schiff nach Terra genommen hat, mit dem Quint auf Merkur gelandet ist, hat er das Gefühl, daß der Fremde ihn bewußt auf sich aufmerksam machen will.

ARGUS findet heraus, daß Adam wochenlang unter dem Namen Paol Zacarias aus der größten Mediothek von Asalluc City Literatur über unendlich viele Personen ausgeliehen hat - vorwiegend über Staatenlenker und Wissenschaftler, und ganz besonders historisches Material über Homer G. Adams und Ernst Ellert. Es ist weitaus mehr Datenmaterial, als ein Mensch in der Zeit, in der Adam es ausgeliehen hat, lesen kann.

Opiter Quint ermittelt, daß sich der Gesuchte inzwischen auf den Britischen Inseln befindet und dort ebenfalls Mediotheken aufsucht. Da sich Adam besonders für Homer G. Adams interessiert, fliegt Quint am 8. Juli zu dem zur Zeit einzigen im Solsystem anwesenden Zellaktivatorträger.

In Homer G. Adams' Landhaus bei Tunbridge Wells zeigt Quint dem relativ Unsterblichen ein Foto von Adam. Homer G. Adams erinnert sich genau an den Mann, der ihn besucht hat und sich André Marten nannte. Ihm war die Ähnlichkeit des Namens zu den verstorbenen Mutanten André Noir und Ralf Marten aufgefallen. Der Besucher wollte ihn zu dem Teletemporarier Ernst Ellert befragen. Da Homer G. Adams ein fotografisches Gedächtnis hat, fällt ihm auf, daß die Aufnahme von Adam bis ins kleinste Detail dem Bild entspricht, an das er sich erinnert. Das ist sehr ungewöhnlich, da kein Mensch wirklich immer vollkommen gleich aussieht.

Von Adams erfährt Quint, daß Ernst Ellerts Leiche nach dem Verschwinden von ES mit Metallfesseln an Händen und Füßen im Ellert-Mausoleum aufgetaucht ist. Eine Information, die streng geheim ist - um so seltsamer ist, daß Adam davon wußte. Homer G. Adams stellt Ähnlichkeiten zwischen Ernst Ellert und Adam fest. Beide kämen ihm wie Schwindler vor, die sich eigentlich nicht in der Gegenwart aufhalten wollen.

Als Quint Homer G. Adams verläßt und gerade in seinen Gleiter steigen will, wird er von Adam hinterrücks niedergeschlagen und unter Drogen gesetzt. Gleich nachdem der Agent wieder zu sich kommt, verwickelt Adam ihn in ein philosophisches Gespräch über die Ziele der Menschheit und ihrer beider ganz persönlichen Absichten. Adam gibt vor, Erleuchtung zu suchen und fühlt sich vom Techno-Mahdi angesprochen.

Er offenbart Quint, daß seine Mutter Shanda Sarmotte ist, die über Toufec und Pazuzu die Verbindung zu der Welt Aures darstellt. Shanda Sarmotte ist im Jahr 1517 NGZ über einen vom Tamanium kontrollierten Sonnentransmitter zum Ecloos-Trio, das zwischen Milchstraße und Andromeda liegt, abgestrahlt worden und gilt seitdem als verschollen.

Da Adam nicht weiß, daß Quint ein Ertruserabkömmling ist, reicht die Drogendosis, die er dem Agenten verabreicht hat, nicht aus, ihn weiterhin lahmzulegen. Quint kann sich befreien. Es kommt zum Kampf zwischen den beiden, bei dem Adams Gesicht schwer verletzt wird. Mit Verblüffung muß Quint mit ansehen, wie sich das Gesicht seines Gegners von selbst regeneriert. Und er kann nicht verhindern, daß Adam mit dem TLD-Gleiter flieht und bis auf weiteres nicht mehr auftaucht. Wer ist dieser Mann, den manche für den dritten Kardinalfraktor halten? Wenn er überhaupt der Adaurest ist, dann weiß er dies möglicherweise noch gar nicht. Dafür spricht auch, daß Quint den Eindruck gewonnen hat, Adam sei auf der Suche nach sich selbst, nach einer Bestimmung.

Opiter Quint sucht das Ellert-Mausoleum auf, wo er sich mit der Chronotheoretikerin Aichatou Zakara treffen will. Ernst Ellerts Körper, der bis auf einen künstlichen rechten Unterarm völlig unversehrt aussieht, hat am 24. Juni 1517 beim Ertönen des Umbrischen Gongs plötzlich angefangen zu atmen. Seitdem wird sein Mausoleum vom TLD und von der USO gesichert. Als Quint dort auftaucht, hat Ellert plötzlich ein Amulett in Form eines offenen Dreiecks, das zuvor nicht da gewesen ist, um dem Hals hängen. Beim erneuten Ertönen des Umbrischen Gongs schlägt Ellert die Augen auf und seine Fesseln öffnen sich. Er fragt nach Anne Sloane und den anderen Mutanten und kann sich offensichtlich nicht mehr an die Zeit nach seinem Tod am 21. Februar 1972 erinnern, mit der sein Wirken als Teletemporarier begann. Er lebt noch im Zeitalter der Dritten Macht, kennt weder Antigravschächte noch Formenergie und kann sich nur schwer daran gewöhnen, seine Mitmenschen zu duzen. Außerdem würde er am liebsten erst einmal eine rauchen, am liebsten Peter Stuyvesant oder Ernte 23 - warum hat man nur vergessen, einen Zigarettenautomaten im Mausoleum aufzustellen! Die Mediker, die zu Ellerts Verwunderung Eierköpfe haben (es sind Aras), verweigern ihm seinen Wunsch. Stattdessen wird er, um besser untersucht werden zu können, in den Tekener Tower gebracht, das Hauptquartier des TLD.

Den Wissenschaftlern des TIPI (Terranisches Institut für Paranormale Individuen) zufolge ist Ellert kein Teletemporarier mehr. Man kann bei ihm nur eine unterschwellige Parabegabung feststellen, eine Art paranormales Grundrauschen. Seine ÜBSEF-Konstante ist intensiver als bei normalen Menschen. Man findet heraus, daß er die hyperenergetische Signatur einer Biophore in sich trägt - die eines On-Quants.

Den terranischen Kosmologen zufolge hatten die Kosmokraten On-Quanten eingesetzt, um die Basis für intelligenzfähiges Leben in diesem Universum zu legen. Die Wissenschaftler waren bislang davon ausgegangen, daß Ellert voll und ganz in ES aufgegangen war. Wenn das so ist, wer ist dann der Ellert, der sich hier manifestiert hat? Möglicherweise hat ES einen Weg gefunden, einen Ellert aus einem anderen Universum zu schicken.

Aichatou Zakara nimmt an, daß dieser Ellert eine kontra-kausale Raumzeitplastik ist, die sich mittels einer Biophore dauerhaft in der Realität manifestiert hat. Kontrakausale Raumzeitplastiken sind den Chronotheoretikern zufolge Relikte einer anderen Zeitlinie, die durch Zeitreisen verändert und gewissermaßen überschrieben worden sind. Die Wissenschaftler sprechen von Spiegelungen. Fragmente der überschriebenen Zeitlinie können sich im Quantenschaum des Universums spiegeln. Man könnte sie als Spiegelbilder ohne Vorbild bezeichnen, und Ernst Ellert könnte eine solche Spiegelung sein, die mit Hilfe einer Biophore in der Realität manifestiert worden ist.

Aichatou Zakara erläutert Ernst Ellert, daß sich das Universum aus bislang unbekannten Gründen in zwei Zeitlinien gespalten hat. Diese sogenannte "dys-chrone Scherung" wäre vielleicht zu verstehen, wenn man sich außerhalb befände. Doch man stecke mittendrin. Niemand weiß, wie weit diese Scherung zurückreicht. Möglicherweise bis zum Anfang der Welt. Man weiß auch nicht, ob sich die Scherung bereits vollzogen hat oder gerade vollzieht und ob sie überhaupt mit Begriffen von Zeit und Raum faßbar ist. Nur Atlan, der immer noch in den Jenzeitigen Landen weilt, könnte es vielleicht erklären.

Die Chronotheoretiker glauben, daß die Scherung und die damit einhergehenden Phänomene dafür verantwortlich sind, daß sich ES in diesem Bereich des Universums nicht mehr halten kann. Die Eiris, über die ES mit der Welt der Menschen verschränkt war, ist auf die andere Seite der Scherung abgeflossen. Man kann sie sich wie eine Art Kraftfeld vorstellen, das wie ein Magnet auf Eisenspäne wirkt. Die Eisenspäne spiegeln die Struktur des Magnetfeldes wieder, ohne sich materiell zu verändern. Sobald jedoch auch nur die geringste Menge Energie hinzugefügt wird, verändert sich die Masse. Einer der Wissenschaftler berichtet, daß das bei Ellert gefundene Amulett, das urplötzlich aufgetaucht ist, wahrscheinlich kristallisierte Eiris ist.

Ernst Ellert wird zu einer Konferenz geladen, an der auch der Resident Hekéner Sharoun und Homer G. Adams teilnehmen. Ellert ist froh, endlich einen bekannten Menschen zu treffen. Adams berichtet vom Leben und Wirken des Ernst Ellerts, den er kennt. Er erzählt von einem Mann, der über die Jahrtausende die Menschheit begleitet und ihr an entscheidenden Punkten immer wieder den Weg gewiesen hat. Einen Weg, den sie ohne diesen Mann kaum gefunden hätte. Adams berichtet von der Rolle Ellerts als Bote der Superintelligenz ES, wie er die neuen Zellaktivatoren verteilt hat, oder auf die Minusseite des Universums gewechselt ist. Nachdem Ellert all das über sich gehört hat, kann er nur feststellen: "Es ist eine grauenvolle Geschichte. Der Ellert, von dem du erzählt hast, ist wie eine Schachfigur, die von diesem ES hin und her geschoben wird. Wie kann man einem Menschen so etwas antun?" Auf die Frage, ob er möglicherweise immer noch ein Bote von ES sei, erwidert Ellert nur, dann wäre er ein Bote ohne Botschaft.

Dennoch halten Maurits Vingaden, NATHAN und YLA Ellert für einen Hüter der Hinterlassenschaften von ES, worunter auch Wanderer fällt. Die Koordinaten der Kunstwelt kennt man - sie umkreist Siskul, den 40. Planeten der Wega. Aber sie hat sich abgekapselt. Sie ist verschlossen. Niemand kann auf ihr landen. Da man hofft, daß man mit Ernst Ellert Zugang zu Wanderer erhält, fliegen Opiter Quint, Aichatou Zakara, Ernst Ellert und drei USO-Agenten am 19. Juli 1517 NGZ an Bord des alten ferronischen Frachters NEÈFOR Richtung Wega.

9. Juni 2017


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