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ERSTAUFLAGE/918: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 2924 (SB)


Michelle Stern

Das Rätsel des Sprosses

Perry-Rhodan-Heft Nr. 2924


Milchstraße, Vindonnussystem, Damona, August 1551 NGZ

Der Spross YETO schwebt zwei Kilometer über Port Hippokrates. Nachdem Reginald Bull seinen chaotarchisch geprägten Zellaktivator zum Tausch gegen fünf Geräte des Sprosses angeboten hat, werden er, Toio Zindher, Korin Anderlei und der Kommandant des Raumlandebataillons der RIBALD CORELLO Guy Tosser von dem Sanudh Kalundodh zu Bhal Haddhunis in das Librationsgewölbe gebracht. Sie bewegen sich auf die Mitte des Schiffes zu. Unterwegs stellt Reginald Bull fest, daß sein SERUN nicht vollständig funktioniert. Er kann allenfalls in Schrittgeschwindigkeit fliegen. Vom Spross SHINAE her weiß er bereits, daß sämtliche Technik an Bord eines Sprosses versagen kann.

Das Librationsgewölbe, das Herz des Sprosses, ist von farbigen Schatten durchflutet, die in ständiger Bewegung sind. Um den Bhal jedoch, der in einem schalenförmigen Sessel sitzt, machen diese Schatten einen Bogen. In dem organisch anmutenden Raum steht ein aus zwei Trichtern bestehendes Gebilde, in dem ein blaues Fluid auf- und niederströmt. Anderlei und Reginald sind von dem Anblick ganz angetan. Toios Gesichtsausdruck spiegelt dagegen Entsetzen wider. Sie sieht in den Trichtern tote Materie, die sich um die eigene Achse dreht und wie in einem Mahlstrom selbst verschlingt. Sie wird von dem Gefühl heimgesucht, unvermittelt vor ein gefährliches, ja sogar tödliches Wesen getreten zu sein. Ein Raubtier, das die Bewegungen seiner Beute auf dem Boden spürt, die Wärme des wohlschmeckenden Körpers selbst im Dunkeln erkennt und darauf lauert, zuzuschlagen.

Reginald Bull spürt, daß mit seiner Frau etwas nicht stimmt, er spricht sie an, erreicht aber keine Reaktion. Toio nimmt Reginalds Stimme zwar wahr, aber sie erscheint ihr sehr weit weg. Das Wesen, dem sie sich gegenüber sieht, ist zugleich hungrig wie nahrhaft, fordernd wie spendend. Es wurzelt in einer alles überragenden, alles umfassenden Welt, treibt aber Verästelungen in den dreidimensionalen Raum. Es taxiert Toio und weiß um ihre Parabegabung; es würde sie am liebsten sofort verschlingen, zügelt sich jedoch. Toio empfindet eine Erschütterung wie nie zuvor in ihrem Leben. Sie weiß, einen Angriff dieses Wesens würde sie nicht überleben. Würde dieses Ding ihre Paragabe schlürfen wie ein Terraner eine Auster, würde sie entweder sofort sterben oder den Verstand verlieren.

Als ehemaliges Mitglied des tefrodischen Mutanten-Korps hat sie jedoch eine Ausbildung hinter sich, die sie befähigt, in so einem Fall die Nerven zu bewahren und mit Kaltblütigkeit vorzugehen. Sie verfolgt mit ihrer Paragabe die Verästelungen, die zu diesem Wesen führen und sieht einen blauen Planeten, der eine gelbe Sonne umkreist - Terra. Da der Spross auf Terra gewachsen ist, fühlt er sich damit verbunden.

Die Ureinwohner auf Damona werden Gatraxen genannt. Es sind 1,5 Meter große affenähnliche Wesen, die in Siedlungen im 'Dichten Wald' leben. Sie schlafen in hängenden Körben. Pellexer ist einer von ihnen. Er wacht eines Morgens auf und stellt bestürzt fest, daß sich all seine Artgenossen plötzlich, als stünden sie unter einem Zwang, in zwei verschiedene Richtungen auf den Weg machen. Er scheint der einzige zu sein, der von dem Drang, den dichten Wald zu verlassen, nicht beeinflußt wird.

Pellexer sucht Unterstützung bei den Galaktikern - den Kahlen, denen sein Volk die Besiedlung Damonas vertraglich gestattet hat. Als er in der Wohnsiedlung ankommt, sind die Biologen ganz begeistert, daß sich ein Gatrax mit ihnen unterhält. Bislang hat noch nie einer der Ureinwohner von sich aus den Kontakt gesucht, obwohl sie neben ihrer eigenen Pfeif-Sprache sogar Interkosmo sprechen können.

Die terranischen Wissenschaftler haben ebenfalls festgestellt, daß fast alle Gatraxer unterwegs sind. Die einen streben zum Spross hin, die anderen von ihm weg. Auch die Galaktiker können Pellexer nicht erklären, warum seine Leute dies tun. Es gibt ein paar wenige, die wie Pellexer nicht davon betroffen sind. Für sie richten die Terraner eine Auffangstation ein.

Bhal Haddhunis gibt bekannt, daß im Moment nur Gatraxer das Schiff betreten dürfen. Alle anderen Anwärter müssen warten. Die Administratorin von Damona, Barotia Fambrough, überredet Pellexer, an Bord des Sprosses zu gehen, um Reginald Bull eine Nachricht zukommen zu lassen, da man den Kontakt zu ihm verloren hat.

Pellexer will eigentlich nicht, denn er hat Angst und es ist nicht seine Art, ein Abenteuer zu bestehen. Aber Barotia Fambrough verdeutlicht ihm, daß er als einziger es vielleicht schaffen kann, seinem Volk zu helfen, das einem Einfluß unterworfen ist, den es nicht versteht. Man bereitet einen Datenträger vor, den Pellexer an Reginald Bull übergeben soll.

Der verhandelt inzwischen mit Bhal Haddhunis. Er will für seinen Zellaktivator fünf andere haben - für sich, Toio und Shinae, die ihn erhalten soll, wenn sie erwachsen ist, und für Korin Anderlei und Guy Tosser. Der Bhal ist damit nicht einverstanden. Es werden nur Zellaktivatoren für Anwärter vor Ort vergeben. Damit wäre Reginalds und Toios Tochter Shinae ausgeschlossen. Bull preist seinen Aktivator damit an, daß er von einem Chaotarchen geprägt worden ist. Der Gemen weiß jedoch gar nicht, was ein Chaotarch ist. Für ihn ist das höchste Wesen eine Superintelligenz - die Superintelligenz GESHOD, und die von ihm angebotenen Zellaktivatoren entstammen der Pacischen Palette von GESHOD. Haddhunis ist bereit, Reginald Bull drei Zellaktivatoren zu geben, von denen der eine für eine Person außerhalb des Sprosses sein darf. Korin Anderlei, die sich bereits auf die Unsterblichkeit gefreut hatte, ist bitter enttäuscht.

Daraufhin möchte Bull einen Zellaktivator, um dessen Funktionsfähigkeit zu testen. Haddhunis verlangt fünf Stunden Bedenkzeit. Reginald Bull ist die Verzögerung recht. So hat er noch Zeit genug, sich auf dem Schiff umzuschauen. Der Bhal behauptet, daß jeder, der einen Zellaktivator erhält, das Schiff jederzeit verlassen kann, was einige auch schon getan hätten.

Toio und Reginald machen sich auf die Suche nach Yeto, den Obhüter des Sprosses und dem KIS-Team, deren Mitglieder Zellaktivatoren erhalten haben. Toio hofft, durch ihre Paragabe Unterschiede zwischen den vielen Zellaktivatorträgern erkennen zu können. Doch als sie eine solche Abweichung findet, führt der Weg zu demjenigen durch eine Zone, die von Applikanten nicht betreten werden darf.

Da entdeckt Toio in der Aura eines Anwärters dunkle Schatten und weiß, daß der Mann Ärger machen wird, wenn er abgelehnt wird. Außerdem trägt er eine verborgene Waffe am Körper. Sie und Reginald warten, was geschehen wird und greifen ein, als der Mann tatsächlich vor Wut über seine Abweisung auf den Gemen feuern will. Dieser zeigt ihnen zum Dank einen Weg, der sie um die verbotene Zone herumführt.

Dort stoßen sie tatsächlich auf die Oxtornerin Maiwenn Parillaud, die Mutantin des KIS-Teams, deren Aura Toio aufgefallen war. Man begegnet sich zunächst mit Mißtrauen. Zum einen, weil Reginald Bull in Maske nicht als er selbst zu erkennen ist, und zum anderen, weil Bull nicht weiß, ob die Agenten von den Zellaktivatoren beeinflußt werden. Eine kritische Situation entsteht, als herauskommt, daß Bulls Frau die tefrodische Ex-Agentin Toio Zindher ist. Doch Korin Anderlei verbürgt sich für Toio.

Die Mitglieder des KIS-Teams berichten, daß Yeto und seine Familie den Spross verlassen haben, bevor dieser auf Damona gelandet ist. Sie wissen aber nicht, wo das geschehen sein soll. Das einzige, was sie wissen, ist, daß etliche Gäste vor der Landung verschwunden sind.

Icho Tolot, der auf Shinae aufpaßt, baut einen Kompaktsextanten auseinander, weil er hofft, daß man das Gerät auf diese Weise unauffällig einschmuggeln kann. Pellexer soll die drei Teile nach und nach zu Bull bringen. Im Spross angekommen werden die Gatraxen von den Gemeni freundlich mit "Willkommen, Geist des Waldes" begrüßt.

Kalundodh, der Gemen, der für Reginald und Toio zuständig ist, überreicht Bull einen Zellaktivator zur Probe, den er nun drei Tage lang testen darf, allerdings nur innerhalb der YETO. Der Zellaktivator scheint voll funktionsfähig zu sein. Toio und Korin Anderlei, die ihn auch einmal in die Hand nehmen, würden ihn am liebsten nicht wieder hergeben.

Da Bull die beiden KIS-Mitglieder Bolajetta und Burns losgeschickt hat, um die zwei anderen Teile des Kompakt-Sextanten zu holen, kann Pellexer, den das Unternehmen auffallend schnell ermüdet hat, sich erholen.

Mit Hilfe des Kompaktsextanten, den Bull, geschützt durch den funktionstüchtigen Deflektor Maiwenn Parillauds, in der Nähe des Librationsgewölbes installiert, soll nun herausgefunden werden, was der Spross wirklich ist. Die Daten der Kompaktsextanten, die außerhalb des Schiffe installiert worden sind, sagen aus, daß der Spross nicht wirklich gewachsen sein kann. Das hyperenergetisch aktive Metall in den Wänden wächst nicht mit. Vermutlich handelt es sich um eine Biotechnologie. Bull läßt den Kompaktsextanten seine Messungen machen, dann baut er ihn schnell wieder auseinander und gibt ihn Pellexer und dessen Freundin Karri mit, die ihn zusammen mit einem Datenkristall wieder zu Tolot bringen.

Die Daten, die von NATHAN und anderen großen Positroniken ausgewertet werden, bestätigen Tolots Vermutung, daß das Schiff nicht organisch gewachsen ist. Im Samenkorn des Sprosses muß sich eine winzig kleine Maschine befunden haben, die vermutlich mit der Psi-Quelle identisch ist. Sie hat sich vergrößert, indem sie Bauteile, die in der Dakkarzone zwischengelagert waren, gerufen und in ihre Struktur eingebaut hat. Diese Strukturelemente nennen die Wissenschaftler nun Substanzdateien. Die Maschine, die dem Spross zugrunde liegt, wird von ihnen Rekollektor genannt. Vermutlich ist er mit dem Fluidum, der im Librationsgewölbe pulsiert, identisch. Wenn es nun gelänge, die Verbindung, die dieser Rekollektor zum Dakkardepot hat, zu stören, könnte man vielleicht mit einem modifiziertem Kantor-Sextanten Zugriff auf den Spross bekommen, indem die Impulse, die zum Dakkardepot gesandt werden, manipuliert zurückgeschickt werden.

Der Versuch mit einem am Terrania Institute of Technology entwickelten experimentellen Dakkarkom verläuft tatsächlich positiv. Die Impulse werden von Bord einer LAURIN-Space-Jet, in der sich Icho Tolot und die Wissenschaftlerin Marous Temmo befinden, vom Orbit Damonas aus verfälscht gespiegelt. Die Reaktion des Sprosses kommt prompt. Er teleportiert blitzschnell in den Orbit. In der Space-Jet fallen schlagartig sämtliche Maschinen aus. Tolots Planhirn erkennt die Gefahr schnell genug. Er und Temmo lassen sich mit Schleudersitzen ins All katapultieren, bevor ihre Space-Jet durch die vom Spross ausgelöste Hyperfaust vernichtet wird, woraufhin dieser sofort wieder an seinen Ausgangpunkt zurückkehrt. Doch die Schutzschirme der Fliehenden versagen. Icho Tolot kann sich strukturverhärten. Er versucht Marous Temmo so gut es geht mit seinem Körper abzuschirmen, doch die Frau erleidet schwerste Verletzungen.

Auch innerhalb des Sprosses gibt es heftige Reaktionen auf das Experiment. Besonders die Oxtornerin Parillaud ist davon betroffen. Sie ist nicht mehr Herrin ihrer Sinne. Toio spürt ebenfalls etwas. Die Vitalauren aller Zellaktivatorträger an Bord verblassen.

Dem KIS-Mitglied Whistler ist klar, daß der Spross ein zu gefährlicher Ort für die Gatraxen ist, wenn sie ihre Heimat noch einmal wieder sehen wollen. Er bringt Pellexer dazu, die Angehörigen seines Stammes zu sammeln und aus der YETO hinauszuführen.

Das KIS-Mitglied Peguy Burns, das Bull über die Geschehnisse außerhalb des Sprosses informiert, berichtet von einer Meldung der RIBALD CORELLO, wonach Gaumarol da Bostich den Spross KYLLDIN angegriffen hat.

7. September 2017


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