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ERSTAUFLAGE/973: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 2979 (SB)


Uwe Anton

Das Despina-Mysterium

Perry-Rhodan-Heft Nr. 2979


Milchstraße, Solsystem, Mai 1552 NGZ

Atlan will Licht ins Dunkel um den Mond Despina bringen, der kurz vor dem Auftauchen Wanderers verschwand. Dazu versucht er von Bord der MALCOLM SCOTT DAELLIAN aus mit Sonden zu Wanderer vorzudringen, was jedoch mißlingt, da die Geräte entweder verschwinden oder explodieren. An Bord des Schiffes herrscht eine gereizte Stimmung, die auf die immer schlimmer werdenden Auswirkungen des Weltenbrands zurückgeht. Atlan fühlt sich zunehmend gefangen und von dem nörgelnden Extrasinn bedrängt, der wesentlich aggressiver klingt als normalerweise und sich mit dem Bewußtsein Tamareils, das sich in Atlans Kopf eingenistet hat, nicht versteht.

Nach dem spurlosen Verschwinden von Adam von Aures und Lotho Keraete vermutet Atlan, daß sich Lotho Keraetes Schiff, die FLORENCE LAMAR, in der dichten Wasserstoff-Helium-Methan-Atmosphäre Neptuns versteckt hat. Dort könnte sie jedoch nur durch viel Glück entdeckt werden.

Da geht am 9. Mai 1552 NGZ auf der MALCOLM SCOTT DAELLIAN plötzlich ein verschlüsselter Hyperfunkimpuls halutischer Kennung ein. Atlan läßt Icho Tolot in Reginald Bulls Haus informieren. Er hofft, daß der Haluter den Funkimpuls entschlüsseln kann.

Als Icho Tolot ankommt, merkt Atlan sofort, daß der Freund bedrückt ist. Icho Tolot trauert um sein Kind, das er mit Bostichs Tod ein zweites Mal verloren hat. Bostichs Wandlung zu einem Haluter geht auf Genmaterial zurück, das von Icho Tolots totem Kind stammt, das er auf jenem Planeten beerdigt hatte, auf dem Bostich schwer verletzt gelandet war.

Icho Tolot zufolge handelt es sich bei dem aufgefangenen Funkimpuls um einen Notruf, den nur ein Haluter verstehen kann. Mit einem Atmosphärentaucher und einigen TARA-Robotern machen sich Atlan und Icho Tolot nun auf den Weg, die Herkunft des Notrufs zu erkunden. Sie stoßen auf Teile der abgestürzten GOS'TUSSAN II, die im zähen Eis Neptuns stecken.

Aber es scheint sich noch jemand anderes für den Hilferuf zu interessieren. Die beiden entdecken das Aggregat Etain aus Lotho Keraetes "schöner Familie". Es ist in Begleitung von vier Lukaparn und vier Muirden. Diese Wesen können sich in der tödlichen Neptunatmosphäre ohne Schutzanzüge bewegen. Auch scheinen sie von den Auswirkungen des Weltenbrand nicht betroffen zu sein.

Atlan findet den halutischen Hypersender, der eine echte Antiquität darstellt, da er durchaus 60.000 Jahre alt sein könnte. Der Sender wurde an eine noch funktionierende Energiequelle des GOS'TUSSAN II-Wracks angeschlossen. Icho Tolot kann dem Gerät ein weiteres Signal entlocken, das Koordinaten angibt, die etliche Kilometer entfernt und wesentlich tiefer liegen.

Als Atlan und er auf dem Weg dorthin mit dem Atmosphärentaucher an einer Stelle voll enger, tiefer Felsspalten nicht mehr weiterkommen, müssen sie aussteigen und zu Fuß weitergehen. Ein TARA bleibt zurück, um das Boot zu schützen. Gegen die tobenden Zyklone in der Neptun-Atmosphäre kann Atlans SERUN kaum etwas ausrichten, deshalb nimmt Icho Tolot ihn auf seine Schultern. Sogar die TARAs haben Probleme, dem Sturm zu trotzen. Doch schließlich stoßen sie bei den angegebenen Koordinaten auf ein Superschlachtschiff der Alt-Haluter, das aus dem halutisch-lemurischen Krieg stammt, der vor 50.000 Jahren getobt hat. Atlan vermutet, daß es sich hierbei um ein Schiff handelt, das von der ehemals in die Vergangenheit gereisten CREST III abgeschossen worden ist.

Tamareil spürt die Anwesenheit eines fremden Bewußtseins. Sie finden Sawru Maudh, den Haluter, der sich immer in Begleitung Bostichs befunden hatte. Er leidet an der Haluterpest und war an Bord der GOS'TUSSAN II bereits erstarrt gewesen. Icho Tolot kennt ihn von früher. Sie hatten einmal einen Abenteuerurlaub auf dem Planeten Zirkon verbracht. Maudh hatte nach dem Absturz der GOS'TUSSAN II den Hyperfunksender aus dem uralten Haluterschiff ausgebaut und ihn zum Wrack von Bostichs Schiff geschleppt, um von dort aus einen Notruf zu senden.

Dem Tode geweiht, ist ihm nun nur noch wichtig, Halutern mitzuteilen, was mit Bostich geschehen ist. Nach allem, was er mit Adam von Aures und Lotho Keraete erlebt hat, vertraut er niemand anderem mehr und wollte sich nur einem Haluter mitteilen. Er ist nun aber so erschöpft, daß er erst einmal Kraft tanken muß. Während er sich ausruht, erzählt Icho Tolot Atlan von dem mißglückten Abenteuer, das er mit Sawru Maudh in einem Vergnügungspark erlebt hat.

Sawru Maudh ist der Ansicht, daß Bostich einen schweren Fehler begangen hat, als er sich mit Adam von Aures und Lotho Keraete eingelassen hat. Maudh bedauert Bostichs Ableben sehr, durch dessen Transformation eine Ergänzung der halutischen Kultur möglich geworden wäre. Durch ihn hätten die Haluter eine Möglichkeit finden können, sich zweigeschlechtlich fortzupflanzen. Diese Hoffnung ist nun dahin.

Lotho Keraetes "schöne Familie" taucht auf und vernichtet die TARAs. Gegen die Machtmittel einer Superintelligenz können Atlan und Icho Tolot nichts ausrichten. Was das Aggregat Etain hier will, gibt es nicht preis, aber es schneidet Atlan und den beiden Halutern den Rückweg zum Atmosphärentaucher ab. Sawru Maudh kann verschwinden, doch gegen Atlan und Tolot setzen die Lukaparn Telekinese ein und entziehen ihren Schutzschirmen sämtliche Energie. Bevor alle Systeme seines SERUNs ausfallen, gibt Atlan auf, denn er hätte in der Atmosphäre Neptuns nur wenige Minuten überlebt.

An Atlans Tod ist Etain jedoch nicht gelegen, obwohl der Arkonide Lotho Keraete bezichtigt, Bostich ermordet zu haben. Das Aggregat klärt ihn darüber auf, daß Bostich den Zellaktivator von Lotho Keraete nur unter der Bedingung bekommen hatte, eines Tages ein Opfer bringen zu müssen. Bostich habe nun geholfen, die verwaiste Mächtigkeitsballung zu stabilisieren.

Tamareil versucht, ins Bewußtsein Etains einzudringen, um mehr zu erfahren. Dabei stellt sie fest, daß die wunderschöne, eiskalte Frau durchaus eine eigene ÜBSEF-Konstante hat. Andererseits ist sie mental vollkommen anders als alles, was die Pedotransfererin jemals mental berührt hat. Atlan konfrontiert das Aggregat damit, daß Lothos Vorgehen den Weltenbrand ausgelöst hat.

Doch das Wesen erwidert nur, das Leben auf Terra habe schon immer evolutionäre Wendungen genommen. Der Untergang der Dinosaurier sei für diese Wirbeltiere ja auch nicht wünschenswert gewesen. Und die Menschen wären schließlich die Profiteure dieser Neuorientierung gewesen. Nun werde das Leben wieder eine neue Wendung nehmen. Fort von den Planeten in den Freien Raum. Später auch fort von ihren biologisch-organischen Ausgangsstoffen und ihren Bindungen und Bedingungen. Die neue postbiologische Kultur, die sich nun ihren Weg bahne, werde in nur wenigen Millionen Jahren mit derselben heiteren Gelassenheit auf ihre Vorgeschichte blicken, wie man nun auf die bizarren verschollenen Lebensformen des Kambriums schaut, deren Verlust man nicht wirklich bedauert. Die Milchstraße werde nun zum Ort der Erstgeburt einer postbiologisch-emotionalen Existenzform.

Adam von Aures verstehe sich als eine erste postbiologische Existenz, denn er sei viel mehr als ein Mensch. Nur sein Präsenzmodus sei menschlich. Wie sein Name verrät, stammt er aus der Stadt Aures. Als Atlan wissen will, wo sich Aures befindet, schweigt das Aggregat. Doch Tamareil kann in Etains Bewußtsein ein Sternbild sehen.

Das Aggregat Etain betrachtet Atlan als zu zukunftsträchtig, um ihn zu vernichten. Er würde einen Platz in der neuen heraufziehenden Welt finden, was für Icho Tolot jedoch nicht gilt. Der Haluter wird von den überlegenen Kräften des Aggregats in die Höhe gerissen. Atlan bittet Etain, Tolots Leben zu verschonen, woraufhin die schöne Frau beide entwaffnen und im Innern des abgestürzten Haluterraumers in einen Raum einsperren läßt, dessen Zugänge verschweißt werden. Sie ist sicher, daß Atlan irgendwann entkommen wird und Icho Tolot soll beweisen, daß er es wert ist, in der neuen Welt zu bestehen.

Die beiden wollen mit einem Befreiungsversuch warten, bis die "schöne Familie" wirklich verschwunden ist. Doch Sawru Maudh rettet sie zuvor mit der letzten Kraft, die ihm noch geblieben ist. Nachdem er die Wand ihres Gefängnisses eingeschlagen hat, bricht er sterbend zusammen. Atlan und Icho kehren schleunigst zum Atmosphärentaucher zurück, um ihre Schutzanzüge wieder mit Energie zu versorgen. Dann lassen sie die Leiche Sawru Maudhs von dem verbliebenen TARA holen und verfolgen die Spur der "schönen Familie", um herauszufinden, was sie sucht.

Sie entdecken ein gigantisches Gebilde, das nicht materiell und ortbar aber sichtbar ist. Es hat die Ausmaße des Mondes Despina. Eine Annäherung ist nur zu Fuß möglich, denn die Technik fällt in der Umgebung des Objekts aus. Als sie in das Gebilde eindringen, ist keine Veränderung spürbar. Allerdings entdecken sie auf dem Boden herumkrabbelnde, ein Millimeter große Tiere, von denen sie einige mitnehmen und zur MS DAELLIAN zurückkehren.

Der benachrichtigte Solare Resident Hekéner Sharoun schickt den Forschern des Schiffs YLA, die Tochter NATHANs, zur Unterstützung. Es stellt sich bei der Untersuchung der Lebewesen heraus, daß es sich um eine völlig neue Lebensform handelt, die gerade erst entstanden ist. Die Zone, aus der Atlan und Icho sie mitgebracht haben, erzeugt Leben und verhält sich so wie On-Quanten es tun.

Die winzigen Kreaturen aus dem Neptuneis fangen plötzlich an, rasend schnell zu wachsen und entziehen dabei ihrer Umgebung Energie. Sie verwüsten ein Labor und können gerade noch rechtzeitig vernichtet werden, bevor sie sich weiter ausbreiten.

Die Wissenschaftler, die die Materialisierung Wanderers im Solsystem mittlerweile als Hypertransaktion bezeichnen, sind sicher, daß Despina niemals nur ein Mond gewesen ist, sondern schon immer als Platzhalter für Wanderer gedient hat. Ohne Despina hätte Wanderer seine momentane Position nicht einnehmen können. Das bedeutet aber auch, daß der Wanderer in der Atmosphäre Neptuns nicht der ist, den Atlan von früher kennt. Es scheint einer zu sein, der von einem anderen Ort stammt und eine andere Geschichte hat. Ob mit Absicht oder nicht hat dieser Wanderer dazu beigetragen, den Weltenbrand auszulösen. Möglicherweise ist die Kunstwelt aber auch mißbraucht worden.

In diese Überlegungen hinein kommt die Nachricht, daß der TERRANOVA-Schirm, der das Solsystem abgeschottet hat, erloschen ist.

27. September 2018


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