Schattenblick →INFOPOOL →UNTERHALTUNG → REISEN

TOURTIP/878: Sachsen - ein Wintermärchen (extratour - DJH)


Deutsches Jugendherbergswerk - extratour Nr. 6, November/Dezember 2007

Von Kunsthandwerk bis Wintersport
Sachsen - ein Wintermärchen

Von Michael Feldkirchner


Sachsen ist ein beliebtes Ziel für alle, die den Zauber des Winters in seiner ganzen Vielfalt erleben möchten. Vom traditionellen Kunsthandwerk aus dem Erzgebirge bis zum Wintersport zwischen Vogtland und Zittau: Jedes Jahr aufs Neue verwandelt sich der Freistaat in eine Winterwunderwelt mit Schnee, Charme und Charakter.

Sachsen ist bekannt für seine weihnachtlichen Bräuche, die meist mit dem Erzgebirge verbunden werden. Seit Generationen beliebt ist das Kunsthandwerk: Schwibbögen (denen Anfang Dezember in Wolkenstein ein ganzes Fest gewidmet ist), Räuchermännchen, Weihnachtspyramiden, Nussknacker und Engelsfiguren tauchen in aller Herren Länder die Wohnstuben in weihnachtlichen Glanz. Und natürlich verwandeln sich auch die sächsischen Orte in der Advents- und Weihnachtszeit in ein Lichtermeer. Viele geschmückte Fenster machen die Straßen und Gassen noch einladender, fast überall gibt es Weihnachtsmärkte. Besonders schön sind die Märkte in Königstein und Torgau sowie der Augustusburger Männelmarkt und der Auer Raachermannelmarkt. In der 1.000-jährigen Bautzener Altstadt gibt es in diesem Jahr die 623. Auflage des Traditions-Weihnachtsmarktes, und in Görlitz findet ein schlesischer Christkindelmarkt statt.


Vom Nussknackermuseum zur Mettenschicht

Einer der Lieblingsorte von Sachsen-Besuchern ist Seiffen. Das märchenhaft geschmückte Spielzeugdorf mit Ausstellungen und Weihnachtsmarkt bietet erzgebirgisches Brauchtum, bei dessen Herstellung man den Handwerkern direkt über die Schulter schauen kann. Im Ortszentrum können Liebhaber des traditionellen Handwerks an mehr als 60 Ständen stöbern und sich mit typischen Leckereien aus dem Erzgebirge kulinarisch verwöhnen lassen. Von Seiffen aus ist es übrigens nur ein Katzensprung bis Neuhausen, wo das größte Nussknackermuseum Europas steht. Auch wer in Sachsen eine Christmette besuchen möchte, kann etwas ganz Besonderes erleben: Weil in der Region der Bergbau eine große Tradition hat, gibt es mancherorts noch die sogenannten Mettenschichten. Ursprünglich die letzte eingefahrene Schicht vor dem Fest, hört man dabei heute eine Predigt. Anschließend gibt es ein einfaches, regional-typisches Essen. Hochgehalten wird die Bergmannstradition auch beim Pobershauer Bergadvent (8. und 9. Dezember 2007).


Beste Bedingungen für Wintersportler

Aber nicht nur zur Weihnachtszeit ist Sachsen eine Reise wert. Den ganzen Winter über hat das Land viel zu bieten - vor allem für Wintersportler. Die zumeist schneesicheren Mittelgebirge machen Lust, die Berg- und Tallandschaften auf Skiern und Snowboards, beim Rodeln oder einfach bei einem ruhigen Spaziergang zu erkunden. Ein riesiges Netz optimal präparierter Pisten, viele davon mit Flutlicht und Beschneiung, zieht sich durch das Land und sorgt für alpines Vergnügen. Überall gibt es Schlepp- und Sessellifte, und viele Skischulen bieten Kurse an - auch für Anfänger und Kinder.


Internationale Sportereignisse

Eine der Hochburgen für Sport im Schnee ist das Gebiet rund um den Fichtelberg mit Oberwiesenthal, der höchstgelegenen Stadt Deutschlands mit seiner zertifizierten FIS-Slalompiste. Dort finden Breitensportler zehn Abfahrten, fünf Lifte, zwei Rodelhänge, dazu Skischule und Snowboardcenter, Langlauf- und Biathlon-Stadion sowie Sprungschanzen und Eislaufmöglichkeiten. Im idyllischen Vogtland laden die ehemalige Aschbergschanze, die Vogtlandschanze und die Sommerrodelbahn sowie eine Kunsteisbahn ein. Im Januar 2008 wird in der Vogtland-Arena der Weltcup in der Nordischen Kombination ausgetragen. Anziehungspunkt im östlichen Erzgebirge ist die Rennschlitten- und Bobbahn in Altenberg, eine der größten der Welt. Dort kann man als Zuschauer nationale und internationale Wettkämpfe im Bobfahren verfolgen - zum Beispiel die Weltmeisterschaft im Februar 2008 - und sich sogar selbst in den Eiskanal stürzen. Skifahrern stehen in dieser schneesicheren Region 60 Kilometer gespurte Loipen zur Verfügung. Kinder lieben es, auf Schlitten die Hänge hinunter zu brausen oder einfach eine Schneeballschlacht auszutragen. Denn auch das ist Winter in Sachsen: ein Erlebnis für die ganze Familie.


Info:

In nahezu allen Jugendherbergen des Freistaats lässt sich die sächsische Winterwunderwelt hautnah erleben. Im Erzgebirge bieten zum Beispiel die Jugendherberge Neuhausen und die Jugendherberge Sayda (nahe Seiffen) die Möglichkeit, die regionalen Bräuche kennenzulernen. Auch für Sportler bieten viele Häuser Extraservices, zum Beispiel einen Skiverleih. Die Jugendherberge Klingenthal etwa liegt ganz in der Nähe der Vogtlandschanze; am Fichtelberg lädt die Jugendherberge Neudorf (mit Outdoorprofil für Familien) ein. Biathlonfans sind in den Jugendherbergen Zinnwald in Altenberg bestens aufgehoben.

Weitere Infos zu den einzelnen Häusern und Vorschlägen für erlebnisreiche Wintertage gibt's im Internet unter:
www.jugendherberge-sachsen.de


*


Quelle:
extratour Nr. 6, November/Dezember 2007, S. 20-21
Die Zeitschrift für Mitglieder im Deutschen Jugendherbergswerk
Herausgeber: Deutsches Jugendherbergswerk DJH
Hauptverband für Jugendwandern und Jugendherbergen e.V.
Leonardo-da-Vinci-Weg 1, 32760 Detmold
Tel.: 05231/99 36-0, Fax: 05231/99 36-66
Internet: www.jugendherberge.de

Erscheinungsweise: zweimonatlich
Der Bezugspreis der Zeitung ist im
DJH-Mitgliedsbeitrag enthalten.


veröffentlicht im Schattenblick zum 25. Dezember 2007