Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt - 23. März 2017
Veganfreundlichste Supermärkte 2017: Famila Nordost und Aldi Süd sind spitze
Reihenfolge der Bewertung von Supermärkten und Discountern zur Veganfreundlichkeit
Bereits zum zweiten Mal hat die Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt Lebensmitteleinzelhändler nach ihrer Veganfreundlichkeit bewertet. Die Unternehmen mussten sich etwa bei der Größe und der Kennzeichnung ihres veganen Angebots gegeneinander behaupten. Unterstützt wird das Ranking vom VEBU (Vegetarierbund Deutschland). Auf Platz eins unter den Vollsortimentern landet Famila Nordost. Damit verdrängt Famila Nordost den bisherigen Spitzenreiter Tegut. Bei den Discountern führt jetzt Aldi Süd das Ranking an. Norma rutscht vom ersten auf den dritten Platz.
Die Albert Schweitzer Stiftung hat für das Ranking zur Veganfreundlichkeit von Supermärkten und Discountern große deutsche Einzelhandelsunternehmen mittels Fragebögen zu »Breite und Tiefe des Vegan-Sortiments«, »Kennzeichnung veganer Produkte«, »Anteil veganer Produkte am Gesamtsortiment« sowie »Kommunikation zum Thema vegan« befragt.
»Unsere Bewertung ist ein Ansporn für die Unternehmen und hilft den Käufern bei der Orientierung«, sagt Mahi Klosterhalfen, geschäftsführender Vorstand der Stiftung. »Erfreulicherweise sind viele Märkte im Vegan-Bereich schon gut aufgestellt, aber bei einigen besteht Nachholbedarf.«
Im Vergleich zum ersten Supermarkt-Ranking der Stiftung von 2015 ist ein deutlicher Ausbau des veganen Sortiments zu beobachten. Das Thema wird häufig auch viel stärker kommuniziert als zuvor. »Die Entwicklung spiegelt die gestiegene Nachfrage nach veganen Lebensmitteln wider«, erklärt Sebastian Joy, VEBU-Geschäftsführung. Sowohl die Anzahl an veganen Markenprodukten als auch an Eigenmarken ist seit 2015 deutlich gestiegen. Zudem hat die verbraucherfreundliche Kennzeichnung veganer Produkte wie etwa mit dem V-Label weiter zugenommen.
Platz 1: Famila Nordost
Das Unternehmen ist erstmals im Ranking vertreten und überzeugt mit dem
größten veganen Sortiment, der Eigenmarke »vegan leben« sowie seiner
Kommunikation, etwa über Handzettel, Verkostungen und Plakate.
Platz 2: Tegut
Beim Vegan-Anteil am Gesamtsortiment bleibt Tegut zwar Spitzenreiter.
Allerdings schwankt das vegane Angebot relativ stark in den verschiedenen
Märkten. Kennzeichnung und Kommunikation sind gut. Lobenswert ist
insbesondere der Online-Auftritt mit fast 300 veganen Rezepten.
Platz 3: Globus
Globus ist zum ersten Mal dabei. Sein veganes Angebot ist solide, die
Kennzeichnung hervorragend. Keine Pluspunkte gibt es beim Anteil am
Gesamtsortiment und der Kommunikation.
Platz 4: Real und Kaufland
Beide teilen sich den vierten Platz. Kaufland rückt gegenüber 2015 um einen
Platz nach oben, unter anderem wegen der neuen Eigenmarke »K-take it
veggie«. Das vegane Sortiment ist bei Real etwas größer, aber Kaufland
kommuniziert es besser.
Nicht teilgenommen haben Rewe und Edeka. Aufgrund der Eigenregie vieler Märkte schwankt das Vegan-Sortiment stark, was eine Teilnahme schwierig macht.
Platz 1: Aldi Süd
In diesem Jahr überzeugt Aldi Süd mit einer breiten Produktpalette wie etwa
der Eigenmarke »Vegetarisch Lecker!« und einem vergleichsweise hohen Anteil
am Gesamtsortiment. Kennzeichnung und Kommunikation rund ums Thema liegen
im Mittelfeld.
Platz 2: Netto Marken-Discount
Das Unternehmen hat ein noch etwas größeres Vegan-Sortiment als Aldi Süd.
Dazu trägt auch die Kooperation mit dem Unternehmen Veganz bei. Jedoch
erreicht Netto beim Anteil am Gesamtsortiment nur den vorletzten Platz. In
der Gesamtwertung kann es seinen Platz von 2015 behaupten.
Platz 3: Norma und Aldi Nord
Lag Norma 2015 noch an der Spitze, reicht es diesmal wegen des kleinen
Gesamtsortiments und des dadurch begrenzten veganen Angebots nur für den
dritten Platz. Die Größe des veganen Angebots wurde diesmal stärker
gewichtet. In den Kategorien Kennzeichnung, Anteil am Gesamtsortiment und
Kommunikation führt Norma noch immer. Aldi Nord hat sich mit seinem
gewachsenen Angebot auch dank der Eigenmarke »Mein Veggie Tag« vom letzten
Platz nach vorne gearbeitet. Nachholbedarf besteht bei der Kommunikation.
Platz 5: Lidl
Sowohl das vegane Sortiment als auch dessen Kennzeichnung und die
Kommunikation sind bei Lidl noch stark ausbaufähig.
Nicht am Ranking teilgenommen hat dieses Mal Penny Markt.
Albert Schweitzers Ethik der »Ehrfurcht vor dem Leben« schloss Tiere
mit ein. Er engagierte sich daher stets für den Tierschutz und lebte in
seinen späteren Jahren vegetarisch. In seinem Gedenken setzt sich die
Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt seit dem Jahr 2000 gegen die
Massentierhaltung und für die Verbreitung der veganen Lebensweise ein. Mehr
erfahren Sie auf albert-schweitzer-stiftung.de sowie über @SchweitzerTiere
auf Twitter.
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Quelle:
Pressemitteilung vom 23. März 2017
Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt
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veröffentlicht im Schattenblick zum 25. März 2017
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