Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt - 31. Januar 2019
Veganfreundlichste Supermärkte: Famila und Aldi sind spitze
Supermärkte im Vegan-Ranking
Die Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt hat zum dritten Mal die Veganfreundlichkeit der deutschen Lebensmitteleinzelhändler untersucht und dazu ein Ranking veröffentlicht. Bei den Vollsortimentern belegen Famila und Rewe die Spitzenplätze, im Discount-Segment überzeugen Aldi Nord und Aldi Süd. »Mit dem Ranking möchten wir Kunden die Orientierung erleichtern und zugleich den Unternehmen aufzeigen, an welchen Stellen sie Verbesserungspotenzial haben«, erklärt Luisa Böhle, Projektleiterin bei der Albert Schweitzer Stiftung.
Für das Ranking befragte die Stiftung mit der Unterstützung von ProVeg große Lebensmitteleinzelhändler mithilfe von Fragebögen. Dabei beleuchtete sie den Umfang des veganen Sortiments, die Kennzeichnung rein pflanzlicher Produkte, den Anteil dieser Produkte am Gesamtsortiment sowie die Kommunikation zum Thema »vegan«.
Die Ergebnisse zeigen zunächst eine positive Tendenz: »Einige Unternehmen bauen ihr Angebot immer weiter aus, testen neue Produkte und betreiben ansprechendes Marketing«, sagt Luisa Böhle. Jedoch sei der Anteil des veganen Sortiments generell noch immer klein und ein gutes veganes Angebot nach wie vor nicht selbstverständlich.
»Die Discounter konzentrieren sich aktuell noch auf wenige Basisprodukte. In den Supermärkten finden Kunden dagegen eine größere Produktvielfalt vor«, führt Böhle weiter aus. »Unternehmen, die das Thema ?vegan? mit viel Nachdruck angehen, haben sich im Vergleich zum letzten Ranking deutlich verbessert. Es zahlt sich also weiterhin aus, das vegane Sortiment laufend zu optimieren«, ergänzt Simone Glück, Leiterin des Bereichs Food Industry & Retail Deutschland bei ProVeg.
Die Albert Schweitzer Stiftung führt das LEH-Ranking regelmäßig alle zwei Jahre durch. In Zukunft plant die Stiftung eine Internationalisierung des Rankings. Damit sollen sowohl Unternehmen in anderen Ländern als auch internationale Ketten über Landesgrenzen hinweg miteinander verglichen werden können.
Detaillierte Informationen zu den Ergebnissen des Rankings und zur
Datenerhebung finden Sie auf:
www.albert-schweitzer-stiftung.de/leh-ranking-2019
Platz 1: Famila
Wie beim letzten Ranking liegt Famila bei den Vollsortimentern
deutlich vorn. Das Unternehmen überzeugt nicht nur mit den meisten
veganen Produkten insgesamt, sondern hat auch das größte rein
pflanzliche Angebot in Relation zum Gesamtsortiment und belegt in
allen Bewertungskategorien die vorderen Plätze.
Platz 2: Rewe
Wenn es um den Anteil des veganen Angebots am Gesamtsortiment geht,
sind Rewe und Famila gleichauf. Rewe hat in allen Kategorien ein
solides Sortiment. Da viele der Filialen privat geführt werden,
schwankt das Angebot jedoch von Markt zu Markt.
Platz 3: Real
Mit einem herausragenden Angebot von veganen Alternativen zu Milch und
Milchprodukten, einer sehr guten Kennzeichnung und einem ansonsten
durchschnittlichen pflanzlichen Sortiment sichert sich Real den
dritten Platz.
Platz 4: Tegut
Tegut hat im Gegensatz zu seinen Mitbewerbern sein rein pflanzliches
Angebot quantitativ nicht weiter ausgebaut. Pluspunkte sammelt das
Unternehmen mit seinem sehr guten Angebot pflanzlicher Fleisch-, Wurst
und Fischalternativen, bei der Kennzeichnung der veganen Produkte und
mit seiner guten Online-Kommunikation.
Platz 5: Kaufland
Kaufland hat sein veganes Sortiment im Vergleich zum letzten Durchlauf
deutlich verkleinert. Anstelle eines von uns erwarteten Ausbaus der
Produktkategorien wurden diverse vegane Artikel aus dem Angebot
genommen. Die vorhandenen veganen Produkte der Eigenmarken
kennzeichnet das Unternehmen vorbildlich.
Platz 6: Edeka
Wie bei Rewe schwankt das Angebot veganer Produkte in den
verschiedenen Edeka-Märkten. In der Kommunikation werden vorhandene
Möglichkeiten, die sich z. B. durch die vegane Eigenmarke eröffnen,
insgesamt nur unzureichend genutzt.
Platz 1: Aldi Nord
Trotz des insgesamt kleinen Gesamtsortiments überzeugt der Discounter
mit dem größten Anteil veganer Produkte und einem insgesamt soliden
veganen Angebot. Besonders positiv zu erwähnen sind die Kennzeichnung
von Getränken und die Marketingkampagne »Die vegane Entdeckerwoche«.
Platz 2: Aldi Süd
Der Top-Platzierte des letzten Rankings rutscht auf den zweiten Platz.
In den Kategorien »pflanzliche Fertig- und Halbfertiggerichte« sowie
»pflanzliche Fleisch- und Wurstalternativen« ist Aldi Süd aber nach
wie vor Spitzenreiter unter den Discountern.
Platz 3: Penny
Penny liegt in den Kategorien »Süßwaren, Backwaren und Snacks«, »Soßen
und Dips« sowie »Brotaufstriche« deutlich vorne - das gilt auch für
vegane Grundnahrungsmittel. Mit seiner geringen Punktzahl in den
übrigen Kategorien und dem vergleichsweise kleinen Anteil der rein
pflanzlichen Produkte am Gesamtsortiment erreicht das Unternehmen
insgesamt aber nur den dritten Platz.
Platz 4: Lidl
Lidl bewegt sich insgesamt auf einem eher niedrigen Vegan-Niveau, hat
sein Sortiment allerdings zuletzt konsequent ausgebaut.
Platz 5: Norma
Norma liegt bei der Offline-Kommunikation vorne - kein anderer
Discounter bewirbt vegane Produkte so selbstverständlich und
regelmäßig in seinen Handzetteln. Auch die Kennzeichnung ist bei Norma
sehr gut. Leider scheint sich der Fokus des Unternehmens aber auf
diese zwei Aspekte zu beschränken.
Platz 6: Netto Marken-Discount
Netto liegt insgesamt deutlich hinter den Mitbewerbern. In allen
abgefragten Produktkategorien landet das Unternehmen auf den hinteren
Plätzen. Der Discounter hat in allen Bereichen das größte
Verbesserungspotenzial und fällt von Platz 2 im letzten Ranking auf
Platz 6.
Albert Schweitzers Ethik der »Ehrfurcht vor dem Leben« schloss Tiere mit ein. Er engagierte sich für den Tierschutz und lebte in seinen späteren Jahren vegetarisch. In seinem Gedenken setzt sich die Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt seit dem Jahr 2000 gegen die Massentierhaltung und für die Förderung der veganen Lebensweise ein. Sie wirkt auf wichtige Akteure aus Wirtschaft, Gesellschaft und Politik ein, um Tierschutzstandards zu erhöhen oder das vegane Angebot zu verbessern. Interessierten bietet sie fundierte Informationen und zeigt Alternativen auf, zum Beispiel durch die Vegan Taste Week. Mehr erfahren Sie auf albert-schweitzer-stiftung.de sowie auf Facebook und Twitter (@SchweitzerTiere).
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Quelle:
Pressemitteilung vom 31. Januar 2019
Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt
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Internet: www.albert-schweitzer-stifung.de
veröffentlicht im Schattenblick zum 1. Februar 2019
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