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UNTERNEHMEN/091: Peugeot-Citroën prüft Zusammenarbeit mit Opel-Mutter General Motors (Gerhard Feldbauer)


Peugeot-Citroën prüft Zusammenarbeit mit Opel-Mutter General Motors

Wird Chinas zweitgrößter Autobauer Dongfeng neuer Partner?

Von Gerhard Feldbauer, 27. Oktober 2013



Angesichts einschneidender Absatzrückgänge prüft Frankreichs Autoriese Peugeot-Citroën (PSA) seine Zusammenarbeit mit der Opel-Mutter General Motors (GM). Der größte französische Automobilhersteller betreibt mit der Tochter des weltweit an der Spitze des Auto-Absatzes stehenden US-Unternehmens die Entwicklung vom Kleinwagen. Branchenkenner rechnen damit, dass Peugeot-Citroën die vor zwei Jahren begonnene Zusammenarbeit mit Opel wahrscheinlich beenden wird.

Konnte sich Opel zuletzt stabilisieren, ging der Absatz bei PSA weiter zurück - laut dem europäischen Herstellerverband ACEA im September auf dem EU-Markt gegen den Trend um drei Prozent. Die Konzernbilanz wies im dritten Quartal einen Absatzrückgang um 5,8 Prozent aus und lag nur noch etwas über acht Milliarden Euro. Der gesamte Konzernbereich meldete ein Sinken der Erlöse um 3,7 Prozent auf 12,1 Milliarden Euro. 2012 musste Peugeot bereits einen Verlust von fünf Milliarden Euro hinnehmen. Neben Kürzungen und Sanierungen reagiert der Franzose mit vielseitigen ideenreichen Intensivierungen und Erweiterungen seiner Modellpaletten.

Wird China neuer Partner?

Wie das als seriös geltende "Manager-Magazin" kürzlich berichtete, hält man in Paris nach einem neuen leistungsstarken Partner Ausschau hält: dem zweitgrößten Autobauer der Volksrepublik China, Dongfeng. In der aufsteigenden Weltwirtschaftsmacht mit einem ungesättigten Auto-Markt betreibt PSA Peugeot-Citroën im südchinesischen Shenzhen bereits ein Joint Venture mit Dongfeng.

Der Aufsichtsrat des französischen Konzerns wollte nach Presse-Berichten noch im Oktober über eine Kapitalspritze aus China beraten. Ein PSA-Sprecher betonte jedoch, der Konzern schaue sich weitere mögliche Partnerschaften an und sei auch in Diskussionen über die Finanzierung von Zukunftsprojekten. Es wurde bekannt, dass Einstiegsverhandlungen mit Dongfeng bereits seit September stattfinden. Die Zeitung "China Business News" bestätigte unter Berufung auf nicht genannte Offizielle von Dongfeng einen möglichen Einstieg der Chinesen. Die Nachrichtenagentur Bloomberg hatte ebenfalls vom Interesse der Franzosen berichtet, Anteile an den chinesischen Partner zu verkaufen. Damit wolle Europas zweitgrößter Autobauer (hinter VW) Geld für seine Expansion außerhalb des Heimatkontinents gewinnen und den außereuropäischen Anteil am Umsatz deutlich steigern.

Die Rede ist von Erwägungen, dass in Frankreich der Staat und Dongfeng mit jeweils 1,5 Milliarden Euro bei Peugeot einsteigen, um dafür jeweils bis zu 30 Prozent der Anteile zu erwerben. Damit ginge es um eine Teilverstaatlichung, was außerdem bedeuten würde, dass die Gründerfamilie Peugeot ihre Mehrheit, die sie derzeit mit einem Anteil 25,4 Prozent hält, verliert. Damit würden dann aber, so das "Manager-Magazin", die Geschäftspläne von Peugeot-Citroën über das Jahr 2016 hinaus abgesichert.

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Quelle:
© 2013 by Gerhard Feldbauer
Mit freundlicher Genehmigung des Autors


veröffentlicht im Schattenblick zum 28. Oktober 2013